press release only in german

Gabriel Sierras Kunst ergibt sich in einem Prozess, der sich mit abstrakten Vorstellungen von Wahrnehmung und Kommunikation zwischen Menschen und ihrer gebauten Umgebung in Verbindung bringen lässt. Sie bringt Grunderfahrungen zur Darstellung und untersucht die Funktionen des physischen Raums und des menschlichen Körpers, um sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie wir mit Formen, Gebilden und Materialien bauen und wie unsere Bauten umgekehrt unser Verhalten beeinflussen.

Mittels verschiedener Strategien auf geometrischer Grundlage und unter Einsatz von Gegenständen, Strukturen, räumlichen Konstruktionen und anderen Elementen aktiviert Sierra den Ausstellungskontext, um mit Alltagssituationen und ihrer Darstellung zu experimentieren. So wiederholte er in Before Present, seiner Einzelausstellung in der Kunsthalle Zürich, denselben Raum dreimal, um ein Déjà-vu-Gefühl zu evozieren. In der Renaissance Society wechselte der Titel der Ausstellung stündlich, um so den genauen Zeitpunkt zu bezeichnen, zu dem ein/e Besucher/in die Galerie betrat. In Thus Far im Peep-Hole teilte er die Installation in Bereiche auf, die an verschiedenen Wochentagen geöffnet waren; um die gesamte Ausstellung zu sehen, musste man sie an vier verschiedenen Tagen besuchen.

Sierras Arbeiten wurden in der Kunsthalle Zürich, der Renaissance Society an der University of Chicago und im Sculpture Center in New York (2015), auf der Carnegie International 2013 im Carnegie Museum of Art in Pittsburgh und im Peep-Hole in Mailand (2013) sowie im CAC Brétigny in Brétigny-sur-Orge (2006) gezeigt.

Gabriel Sierra, geboren 1975 in San Juan Nepomuceno, Bolívar (Kolumbien), lebt und arbeitet in Bogotá.