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Esther Schipper freut sich, die zweite Einzelausstellung des mexikanischen Künstlers Gabriel Kuri zu präsentieren. Anlässlich des Gallery Weekends 2011 und der Eröffnung der neuen Räume am Schöneberger Ufer 65, zeigt die Galerie neue Arbeiten des Künstlers.

Bekanntheit erlangte Kuri mit seinen Collagen und Skulpturen. In diesen kombiniert er Materialien wie Marmor, Stein und Beton mit Fundstücken aus dem Alltag und Konsumartikeln wie Einkaufstüten, Getränkedosen und Kassenbons. Unter Einbezug physikalischer Gesetzmäßigkeiten lotet er die Grenzen der Schwerkraft in seinen Skulpturen aus, die den Betrachter in ihrer waghalsigen Balance oftmals verblüffen. Die Herkunft der verschiedenen Materialien, ihre Anordnung und die dadurch erzeugte Fragilität und Spannung laden auch dazu ein, über Beziehungen in Zeiten der Globalisierung nachzudenken, über wirtschaftliche Machtstrukturen und kulturelle Identität. Für den Künstler selbst sind „alle Materialien, wie immer diese auch aussehen mögen (Wasser, Stein, Holz von Bäumen, fließender elektrischer Strom usw.), mit einem gesellschaftlichen Markenzeichen versehen und kodifiziert.“

Am bekanntesten sind Gabriel Kuris Arbeiten, in denen er Kaufbelege verwendet, wie in den drei Superama-Wandteppichen, die reproduzierte Kassenbons zeigen und die er zwischen 2003 und 2006 realisierte. Auch in die Skulptur Column (2009-2010) integrierte er Tickets, Rechnungen und Belege, durch die sich vertikal eine in Beton zwischen Decke und Boden befestigte Stahlstange bohrt. In seiner Ausstellung carbon index compost copy knüpft der Künstler wieder an Alltagsobjekte an: In einem Raum der Galerie präsentiert er eine Serie weißer Marmorplatten, die an der Wand lehnen und durch Kaufnachweise von einander getrennt sind. Wie auch schon zuvor verwendet er in weiteren neuen Arbeiten mechanische Geräte: industrielle Handtuchspender kombiniert er mit Vulkansteinen und einen Fotokopierer umwickelt er mit Dachpappe.

Gabriel Kuri wurde 1970 in Mexico City geboren. Nach seinem Abschluss am Goldsmith College, London, hatte er Ausstellungen in Europa und den USA. Seine Einzelausstellung Nobody needs to know the price of your Saab wurde im The Blaffer Art Museum, Houston gezeigt und läuft aktuell noch bis zum 4. Juli dieses Jahres am Institute for Contemporary Art, Boston. Zudem hatte Kuri Einzelausstellungen im Museion – Museum for Contemporary Art in Bolzano (2010), dem Kunstverein Freiburg und im Kunstverein Bielefeld (2010). Darüber hinaus nahm er teil an diversen Gruppenausstellungen wie Unmonumental im New Museum, New York (2007) und der 5. Berlin-Biennale (2008). Er ist Teilnehmer der diesjährigen 54. Biennale di Venezia. Der Künstler lebt und arbeitet in Mexico City und Brüssel.

Die neuen Ausstellungsräume von Esther Schipper befinden sich in einem klassischen Berliner Wohnhaus von 1890, das Arno Brandlhuber architektonisch umgestaltet hat, während die Innenraumgestaltung für die neuen Büroräume von der Architektin Christiane Schmitz stammt.

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Gabriel Kuri
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