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Eröffnung: Freitag, 26. Oktober, 19 Uhr

Die Ausstellung FREUNDE FÜR IMMER versammelt junge Künstler, für deren Werke die Zeichnung als Leitmedium steht, die aber gleichzeitig in ihrer Arbeit die Grenzen anderer künstlerischer Medien, vor allem der Malerei, aber auch der Architektur bzw. raumbezogenen Installation, programmatisch überschreiten. Die „Freunde“ sind dabei nicht die teilnehmenden Künstler, sondern die Zeichnung und anderen Medien heute, die verwendeten und verwandten Kunstformen, die sich gegenseitig stützen und zusammen mehr ergeben als die Summe ihrer Teile. Ohne das Korsett einer im engeren Sinn themenbezogenen Ausstellung stehen die Positionen der Künstler autonom zusammen.

Die Zeichnungen von CARSTEN FOCK (1968, lebt in Berlin) tragen die Beschäftigung mit und die Liebe zur Malerei in sich. Mit zeichnerischen Vokabeln formuliert Fock eine kunsthistorisch geschulte Malereierzählung, die sich aus Vorbildern des Abstrakten Expressionismus, der Neuen Figuration, aus Werbung und Mode speist. SVENJA KREH (1968 in Stuttgart, lebt in Berlin) ist kaum als Malerin oder Zeichnerin zu bezeichnen, sie ist beides zur gleichen Zeit. Ihre bis 2 x 4,5m großen Papierarbeiten zeigen Goldgründe, farbige und schwarze Tuschen, mit Pinsel und Feder aufgetragen. Die Sujets sind surrealistisch-assoziativer Natur, in der Komposition nähert sich KREH oft dem All Over der Abstrakten Expressionisten, das sich ja ebenfalls aus der surrealistischen Tradition herleitet. ANNA LING (1971 in Gothenburg/SE, lebt in Malmö/SE) verbindet in ihren neuesten Zeichnungsserien abstrakte Elemente wie regelmäßige Tuschestriche zu Anmutungen von architektonischen Räumen. Weder ganz konkret noch wirklich gegenständlich, bezeichnen ihre Blätter ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Bild und Abbild. BERND RIBBECK (1974 in Köln, lebt in Berlin) betreibt konkrete Malerei mit dezidiert zeichnerischen Mitteln. In seinen kleinen Formaten, die nicht zuletzt an Ikonen modernistischer Abstraktion erinnern, kombiniert RIBBECK Lacke und andere Farben auf Holz oder Leinwand mit ungewohnten Materialien wie Kugelschreibern oder Markern. RIBBECK evoziert so einen Malereikosmos, dessen Gravität er mit zeichnerischen Mitteln gleichzeitig aufhebt. Die Zeichnungen von DENNIS SCHOLL (1980 in Hünfeld, lebt in Hamburg) zeigen isolierte, phantastische Figuren, mit hartem Strich präzise und eloquent geschildert. Seine gleichzeitig entstehenden Gemälde, oft kleiner als die Zeichnungen, verfolgen einen anderen Weg, verbinden erzählerische Motive mit explizit malerischen Fragestellungen. CHRISTIAN SCHWARZWALD (1971 in Salzburg/A, lebt in Berlin) erarbeitet Zeichnungen und Aquarelle, die in Ausstellungen zu raumgreifenden Wandbildern akkumuliert werden. Neben der Psychodynamik kombinierter Portraits beschäftigt ihn dabei immer auch die Verbindung von realem Raum und Bildraum, und seine Werke erreichen in dieser Fragestellung eine Kompetenz, die sonst nur dem Medium Malerei zugetraut wird.

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FREUNDE FÜR IMMER
Malerei und andere Medien heute
mit Carsten Fock, Svenja Kreh, Anna Ling, Bernd Ribbeck, Dennis Scholl, Christian Schwarzwald