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Anlässlich der Schenkung einer Großskulptur an die Stadt Berlin zeigt das Georg-Kolbe-Museum die Werkserie „Alphabet“ des US-amerikanischen Künstlers Fletcher Benton (*1931). Der führende Vertreter des amerikanischen Neokonstruktivismus lebt in San Francisco und hat eine Vielzahl von prominenten Projekten im öffentlichen Raum realisiert. Unter anderem wurde 1993 in Köln die monumentale Skulptur „Triangle Ring“ auf dem dortigen Barbarossaplatz aufgestellt.

Bentons Karriere begann als Maler, bevor er sich seit Anfang der 1960er Jahre der Kinetischen Kunst widmete, angeregt durch die Beschäftigung mit den beweglichen Skulpturen von Alexander Calder und Georg Rickey, der mit seinen vom Wind angetriebenen Objekten in Deutschland sehr bekannt wurde. Als sein Freund Rickey in Berlin in den Jahren 1968 und 1969 Gast des „Berliner Künstlerprogramms“ war, hat Benton ihn mehrfach besucht und ist seitdem mit der Stadt eng verbunden.

Seit 1974 hat sich Benton vom Kinetischen gelöst, doch sind ein zentraler Aspekt seines skulpturalen Schaffens weiterhin Bewegungsmomente, die durch die tänzerisch wirkende Kombination von geometrischen Grundformen wie Kreis, Kugel, Quader oder Zylinder erzeugt werden. Fletcher Bentons Stahlskulpturen öffnen sich im rhythmisch austarierten Wechselspiel von Dynamik und Ruhe dem Raum und sind in ihrer spielerischen Eleganz häufig auf die scheinbare Überwindung von Schwerkraftgesetzten ausgerichtet.

Seit gut dreißig Jahren beschäftigt sich Benton mit dem lateinischen Alphabet als plastische Form. Dabei ist stets ein zweidimensionales Quadrat der Ausgangspunkt, aus dem sich durch Schnitte, Biegungen und Knicke die Buchstaben in die Dreidimensionalität entfalten. Die Arbeiten thematisieren die Grenzüberschreitung von der Fläche in den Raum und lassen in der Spannung zwischen Abstraktion und Zeichenhaftigkeit den Prozess der Formfindung nachvollziehbar werden. Die Ausstellung zeigt neben der 35-teiligen „Alphabet"-Serie eine Auswahl von Skulpturen aus anderen Werkphasen Fletcher Bentons.

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Fletcher Benton
Alphabet
Kurator: Marc Wellmann