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Elf internationale KünstlerInnen und Künstlergruppen beziehen Stellung zu gesellschaftspolitischen Themen vor dem Hintergrund globaler Vernetzungen. Sie tun dies mit den ureigenen Mitteln der Kunst – mit Poesie, mit starken Bildern und irritierender Subjektivität.

Wem können und wollen wir heute noch glauben? Das Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger, die Medien und die Prinzipien eines freien Marktes scheint in westlichen Gesellschaften empfindlich gestört. Glaubwürdigkeit ist zu einem hohen Gut geworden. Was kann Kunst in einer Welt der Machtspiele, der Gewinnmaximierung und des schönen Scheins zu unserer Gesellschaft beitragen? Bietet sie lohnende Alternativen, verfügt sie über andere, überzeugendere Mittel, öffentlich Stellung zu beziehen?

Mit „Farbe bekennen“ geht Marta Herford diesen aktuellen Fragen nach. Ein leidenschaftlicher Glaube an die besondere Kraft der Kunst ist der Ausgangspunkt des Projekts. Anhand ausgewählter künstlerischer Haltungen untersucht die Ausstellung, was Kunst (mit uns) macht und wie sie ein aufrichtiges gesellschaftliches Engagement über das Tagesgeschehen hinaus formuliert.

Kunst rückt das Leben in ein anderes, erhellendes Licht: Ihr scharfer, allzeit kritischer Blick ermöglicht eine bohrende Befragung des Selbstverständlichen. Kunst übersetzt Ideen in Bilder und Bilder in Vorstellungen. Gerade durch ihre verstörenden Eingriffe in unsere Sehgewohnheiten entwickelt die Kunst ihre außergewöhnliche Faszinationskraft, die sie immer wieder aus dem Alltag heraushebt und ihr überzeitliche Relevanz verleiht.

KünstlerInnen und -gruppen Sam Durant, Claire Fontaine, Thomas Hirschhorn, Korpys / Löffler, Aernout Mik, R.E.P., Wilhelm Sasnal, Peter Sauerer, Tino Sehgal, Nasan Tur, Brigitte Waldach