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Während der Art Basel 2009 bis Ende August werden wir exklusiv eine Auswahl herausragender Positionen des deutschen Expressionismus zeigen.

„Mit dem Glauben an Entwicklung an eine neue Generation der Schaffenden wie der Geniessenden rufen wir alle Jugend zusammen und als Jugend, die die Zukunft trägt, wollen wir uns Arm- und Lebensfreiheit verschaffen gegenüber den wohlangesessenen älteren Kräften. Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht das wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt.“

1905 gründen die Architekturstudenten der Technischen Hochschule in Dresden Fritz Bleyl, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff die Künstlergruppe „Brücke“. Emil Nolde, Max Pechstein, Cuno Amiet und Otto Mueller treten der Künstlergruppe später bei, sowie eine beträchtliche Anzahl an Passivmitgliedern. 1911 übersiedelt die Künstlergruppe nach Berlin und löst sich dort 1913 wieder auf.

Der im Programm der „Brücke“ geäusserte Aufruf, sich von der Tradition zu befreien, um ohne Zwänge arbeiten und sich äussern zu können, war ein notwendiger Befreiungsschlag gegenüber den akademischen Lehren und Vorstellungen. Dieser war durchaus extrem und führte zu einer völlig neuartigen künstlerischen Ausdrucksweise. Die Mitglieder der Künstlervereinigung arbeiteten sehr eng miteinander während dieser acht Jahre. Sie teilten Ateliers, schlossen sich mehrmals zu intensiven Malaufenthalten zusammen, brachten gemeinsam jährliche Graphikmappen heraus und nahmen an Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil. Obwohl sich bei einigen von Ihnen besonders während der „Brücke“-Zeit grosse Übereinstimmungen im Schaffen beobachten lassen, bewahrten die Künstler weitgehend ihre Eigenständigkeit. Und gerade diese Bewahrung der Individualität machte es möglich, dass nach der Auflösung der Künstlervereinigung, die sich eben nicht einen gemeinsamen Stil, sondern die Freiheit der künstlerischen Äusserung zum Ziel gesetzt hatte, ein jeder seine eigene künstlerische Sprache weiterentwickeln konnte.

Die zahlreichen Ausstellungen der vergangenen Jahre zum 100. Jahrestag der Gründung der Künstlergruppe „Brücke“ bestätigen die ungebrochene Aktualität der um 1910 gefundenen Ausdrucksmittel der bildenden Kunst, welche durch die Fotografie von ihrer auch abbildenden Aufgabe endgültig befreit war. Ihre Art der Umsetzung der Realität in Kunst war die der Ausdruckserhöhung durch Übersteigerung und Deformation von Form, Farbe und Gebärde. Diese Methode bestimmt neben den anderen um 1910 gefundenen auch heute noch weite Bereiche der Gegenwartskunst.

Nach verschiedenen Ausstellungen zu den zeitgenössischen Künstlern unserer Galerie greifen wir zeitgerecht zur Art Basel 2009 auf unser klassisches Programm zurück und präsentieren die Fortsetzung der Ausstellungsreihe „Expressionismus, insbesondere „Brücke“. Gezeigt werden wieder eine exklusive Auswahl an Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgraphik von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller, Emil Nolde, Hermann Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff als Mitglieder der Künstlergruppe „Brücke“. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen dieses Jahr von Ernst Ludwig Kirchner die Gemälde „Nacktes Mädchen auf Divan“ (1924/26) und „Nackte Frauen auf Waldwiese“ (1928) sowie der Holzschnitt „Akt mit schwarzem Hut“ (1911).

Gehörten die fünf genannten Künstler auch der gleichen Gruppe an, ist ihre stilistische Individualität nicht zu übersehen. Besonders gut sichtbar wird dies durch die Vergleichsmöglichkeit, welche sich dem Betrachter eröffnet. So finden sich in der Ausstellung nicht nur Werke der Brückezeit oder die typischen Brückegraphiken, sondern auch Aquarelle und grossformatige Landschaften in Öl. Noch heute prägen sie das Schaffen vieler Künstler. Ihr Einfluss auf Werke ihrer Zeitgenossen der Klassischen Moderne wird in der Ausstellung deutlich durch die Ergänzung mit entsprechenden Werken.

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Expressionismus, insbesondere Die Brücke 
Künstler: Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller, Emil Nolde, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff
Kuratoren: Ingeborg Henze-Ketterer, Wolfgang Henze