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Berlin, August 2006. Die Multimedia-Installation “The Silence” der Künstlerin Evanthia Tsantila hinterfragt die Beziehungen zwischen Zeit, Erinnerung und dem Unfassbaren. Vom 28.09. bis zum 22.10.2006 ist sie im dritten Stock der Berliner Volksbühne zu sehen.

Tief im Inneren der Berliner Volksbühne wird Evanthia Tsantila eine begehbare Rauminstallation entwickeln, in der sie in Zusammenarbeit mit drei Schauspielern eine Sequenz aus Ingmar Bergmans Film „The Silence“ (1963) rekonstruiert. Anhand einer Situation, in der Kommunikation nicht nur an der Sprache scheitert, stellt Tsantila Fragen nach dem Abwesenden allgemein: Wie lässt sich Zeit in einem Objekt abbilden? Was ist in einem Schweigen außer der Sprache noch abwesend?

Tsantila orientiert sich in ihrer Installation an der Architektur des russischen Avantgardisten Konstantin Melnikow. Sein in den späten 1920er Jahren erbautes Wohnhaus in Moskau mit dem Grundriss aus sich kreuzenden Zylindern und der seltsamen Raumatmosphäre zählt heute zu den Ikonen der modernen Architektur. Zum ersten Mal präsentiert Tsantila ihre „site-specific art“ im Kontext eines Theaters. Die Zusammenarbeit mit den Schauspielern, die logistische Struktur des Theaters und die filmische Vorlage führen aber keinesfalls zu fließenden Übergängen zwischen Kunst, Film und Theater: „Bei der Annäherung an andere Praktiken geht es darum, den Abstand zwischen der Kunst und diesen Praktiken herzustellen, um den autonomen Status des Kunstwerks zu klären und zu spezifizieren. Es geht darum, seine Einsamkeit aufzuklären“, so die Künstlerin.

Gefördert vom Hauptstadtkulturfonds.

Pressetext

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The Silence
Multimedia-Installation von Evanthia Tsantila