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München, im Februar 2007. Vom 22. März bis 13. Mai 2007 werden im Haus der Kunst in München die Preisträger des EUWARD 2007, des 4. Europäischen Kunstpreises für Malerei und Grafik von Künstlern mit geistiger Behinderung, zu sehen sein. Damit öffnet eines der großen europäischen Ausstellungshäuser nach drei Jahren erneut seine Türen für „Outsider Art“. „Die Qualität der Werke und die große Resonanz des Publikums auf die letzte EUWARD-Ausstellung haben mich bestärkt, der Außenseiterkunst hier wieder ein Forum zu geben“, so der Direktor des Hauses, Chris Dercon. Im Herbst 2004 zählte die EUWARD-Ausstellung über 9.000 Besucher in nur knapp vier Wochen.

Für den EUWARD, den die Augustinum Stiftung vor acht Jahren ins Leben gerufen hat, wurden im vergangen Jahr Werke von über 300 Künstlern aus 16 Ländern eingereicht. Ein achtköpfiges Kuratorium (darunter Prof. Dr. Ernst Rebel, Departement für Kunstwissenschaften der Universität München und der Direktor des Heidelberger Kunstvereins, Hans Gercke) nominierte die Werke von 26 Künstlern und Künstlerinnen für die Endauswahl. Die Jurymitglieder, darunter Leiko Ikemura, Professorin an der Hochschule der Künste, Berlin, und der österreichische Maler Arnulf Rainer wählten drei Preisträger aus: Mario Jambresic, Bielefeld (D), Ylonka E. Jaspers, Breda (NL), und Edmund Krengel, Cochem (D).

Die Verleihung der drei insgesamt mit 19.000 Euro dotierten Preise, bei der auch der 1. Preisträger des 4. EUWARD bekannt gegeben wird, findet am 21. März im Münchner Haus der Kunst statt. An diesem Tag wird auch die facettenreiche Werkschau eröffnet: In der umfangreichen Ausstellung mit rund 250 Exponaten werden neben den gekürten Arbeiten der EUWARD-Preisträger auch die Werke der nominierten Künstler aus Deutschland, Österreich, Belgien, den Niederlanden, Dänemark und Griechenland zu sehen sein.

Zeitgleich mit dem EUWARD ist im Haus der Kunst eine Installation der Japanerin Yayoi Kusama, eine andere Künstlerin mit vergleichbarem Schaffenshintergrund, zu sehen. Kusama lebt und arbeitet in einer klinisch-psychiatrischen Einrichtung (yayoi kusama dots obsession).

Zum Hintergrund Die Augustinum Stiftung, einer der großen Träger sozialer Arbeit in Deutschland, verleiht den Preis in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit der Stiftung Kunst und Kultur der Diakonie Stetten (Baden-Württemberg). Das Augustinum und die Diakonie Stetten fördern seit vielen Jahren in ihren Einrichtungen Künstler mit geistiger Behinderung. Ziel des EUWARD ist es, in der Öffentlichkeit ein Forum für Potenziale und Fähigkeiten behinderter Menschen zu schaffen. Außerhalb des EUWARD können im „atelier hpca“ des Augustinum neun Künstler mit geistiger Behinderung permanent arbeiten. Das Atelier ist inzwischen regelmäßig auf internationalen Kunstmessen vertreten, wo die Werke der Außenseiter-Kunst wachsende Aufmerksamkeit bei Galerien und Museen genießen.

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EUWARD 2007
4. Europäischer Kunstpreis für Malerei und Grafik von Künstlern mit geistiger Behinderung
Projektleiter EUWARD: Holger Beckmann