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Nolan Judin freut sich, mit Eugen Schönebeck - Die Zeichnungen die bislang umfangreichste Ausstellung des zeichnerischen Werkes des Berliner Künstlers Eugen Schönebeck präsentieren zu dürfen.

Eugen Schönebeck, 1936 in der Nähe Dresdens geboren, ist unter den bedeutenden deutschen Künstlern der Nachkriegszeit einer der geheimnisvollsten. Als er 1967 seine Laufbahn als Maler nach nicht einmal 10 aktiven Jahren überraschend für beendet erklärte und sich völlig aus der Öffentlichkeit zurückzog, hatte er rund 50 Ölgemälde (von denen nur 39 erhalten geblieben sind) und knapp 800 Zeichnungen geschaffen. Er begann seine künstlerische Ausbildung 1954 an der Fachschule für angewandte Kunst in Ost-Berlin, in der Klasse für Großflächenmalerei, wechselte jedoch bereits 1955 nach West-Berlin, wo er bis 1961 an der Hochschule für Bildende Kunst (heute UdK) bei Hans Jaenisch und Hans Kuhn studierte. Dort kam er mit Georg Kern (der sich ab 1961 Georg Baselitz nannte) zusammen, mit dem er 1961 das (später so genannte) Erste Pandämonische Manifest schuf, das als Ausstellungsplakat für eine gemeinsame Ausstellung in einem Abrisshaus diente. Die beiden Maler lehnten sich darin gegen das Kunstestablishment und das damals geltende Diktat der Abstraktion auf. Sie bekräftigten dies in ihrem Zweiten Pandämonischen Manifest (dem eigentlichen "Pandämonium") des Jahres 1962, wonach ihre Zusammenarbeit endete. Im selben Jahr hatte Schönebeck seine zweite Einzelausstellung in Berlin. Es folgten bis heute nur 6 weitere Einzelausstellungen - zuletzt eine Retrospektive in der Schirn Kunsthalle Frankfurt im Frühjahr 2011. Sein Werk wurde aber in zahlreichen bedeutenden Gruppenausstellungen über die deutsche (und die "deutsch-deutsche") Nachkriegskunst gewürdigt, u.a. in "German Art in the 20th Century" (London 1985), "Deutschlandbilder" (Berlin, 1997) und "Art of Two Germanys" (Los Angeles, 2009).

Schönebeck ist einer der wenigen Künstler seiner Generation, die die Aufarbeitung der traumatischen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs zum Thema ihrer künstlerischen Arbeit machten. Bekannt wurde Schönebeck vor allem mit seinen Darstellungen des menschlichen Körpers, in denen die Nachkriegsjahre und der einsetzende Materialismus einen verstörenden bildlichen Ausdruck fanden. Die Erneuerung der Gesellschaft mithilfe der Kunst, vor allem der figurativen, öffentlich wirksamen Malerei als revolutionärer Geste, waren Triebfeder und Bezug seiner intensiven Auseinandersetzung und erkennbar im Ringen mit dem Motiv.

Eugen Schönebeck - Die Zeichnungen umfasst knapp 60 Zeichnungen aus den Jahren 1957 bis 1966 - viele davon aus dem Besitz des Künstlers und erstmals ausgestellt - und drei exemplarische Gemälde. Für die Ausstellung, zu der eine umfangreiche Publikation erscheint, zeichnet die amerikanische Kunsthistorikerin Pamela Kort verantwortlich.

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Eugen Schönebeck
Die Zeichnungen
Kuratorin: Pamela Kort