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Die Fondation Beyeler plant für die Zeit von August 2006 bis Februar 2007 eine aussergewöhnliche Ausstellung, in deren Mittelpunkt der Begriff EROS steht. Wie wurde das Phänomen Eros in der Kunst von der frühen Moderne bis heute thematisiert? Welche Entwicklungen ergaben sich dabei im Zusammenhang mit der Veränderung der Kunst einerseits und der Gesellschaft als Ganzes andererseits?

Dabei bleibt die Ausstellung nicht auf das Thema des menschlichen Körpers – und speziell des Aktes – beschränkt. Vielmehr wurde das Konzept von EROS bewusst weiter gefasst und ermöglicht es so, Arbeiten mit einzubeziehen, die – wie etwa solche von Rebecca Horn – die erotische Sphäre von Versuchung und Vereinigung nicht allein unter dem Gesichtspunkt der menschlichen Körperlichkeit thematisieren.

Die Ausstellung präsentiert sich in Form zweier deutlich verschiedener Teile. Der erste stellt eine Kooperation mit dem Musée Picasso und dem Musée Rodin, beide in Paris, dar und konzentriert sich auf erotische Aspekte im Werk dieser beiden Giganten, wobei Picasso nicht zuletzt mit frühen Arbeiten gegenwärtig sein wird. Die Begegnung von Rodin und Picasso entspricht dabei einer zwischen dem Morgengrauen der Moderne und ihrer triumphalen Entfaltung. Angesichts von Picassos Interesse für Degas’ berühmte graphische Blätter mit Darstellungen von Bordellszenen, bietet es sich geradezu an, auch das Thema der »Maisons closes« an diesen ersten Ausstellungsteil heranzurücken.

Nach diesem Beginn, der mit der machtvollen Präsenz zweier Schlüsselfiguren der erotischen Kunst verknüpft ist, präsentiert der zweite Teil der Ausstellung einen zeitlich weiter gefassten Blickwinkel. Hier geht es darum, den vielfältigen Entwicklungen der Thematik EROS in der Kunst von der Zeit Courbets bis heute zu folgen. Erwähnt seien dabei u.a. klassische französische Positionen des späten 19. Jahrhunderts, die Thematisierung von EROS im Österreich Klimts und Schieles, der bedeutungsvolle Beitrag des Surrealismus, aber auch die eminente Präsenz der Photographie, oder die reichen Variationen des Themas zwischen dem Aufkommen der Pop Art und der Gegenwart.

Unter anderem sollen Werke folgender Künstler einbezogen werden: G. Courbet, A. Renoir, P. Gauguin, A. Rodin, E. Degas, H. de Toulouse-Lautrec, G. Rouault, P. Picasso, G. Klimt, E. Schiele, M. Klinger, F. Hodler, M. Ray, M. Ernst, S. Dalí, M. Oppenheim, D. Maar, L. Bourgeois, A. Giacometti, M. Duchamp, R. Horn, N. Araki, R. Mapplethorpe, H. Newton, B. Rheims, Y. Klein, F. Bacon, A. Warhol, T. Wesselmann, R. Lichtenstein, E. Fischl, J. Koons, P. Rist, M. Dumas, M. Abramovic, M. Studer / Chr. van den Berg.

Der Ausstellungskatalog erscheint parallel zum Ablauf des Projektes in zwei Teilen. Er bietet eine fundierte und zugleich lesbare kunsthistorische Erkundung und Darstellung des Themas anhand von Essays und pointierten Bildbeschreibungen.

Das Projekt steht unter der Leitung von Ernst Beyeler und Christoph Vitali. Kuratoren sind Philippe Büttner und Ulf Küster.

Pressetext

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EROS
Ein Ausstellungsprojekt in zwei Phasen
Leitung: Ernst Beyeler, Christoph Vitali
Kuratoren: Philippe Büttner, Ulf Küster

06.08.06 - 07.10.06 EROS - Rodin und Picasso
08.10.06 - 18.02.07 EROS in der Kunst der Moderne

Werke von Gustave Courbet, Auguste Renoir, Paul Gauguin, Auguste Rodin, Edgar Degas, Henri de Toulouse-Lautrec, Georges Rouault, Pablo Picasso, Gustav Klimt, Egon Schiele, Max Klinger, Ferdinand Hodler, Man Ray, Max Ernst, Salvador Dalí, Meret Oppenheim, Dora Maar, Louise Bourgeois, Alberto Giacometti, Marcel Duchamp, Roni Horn, Nobuyoshi Araki, Robert Mapplethorpe, Helmut Newton, Bettina Rheims, Yves Klein, Francis Bacon, Andy Warhol, Tom Wesselmann, Roy Lichtenstein, Eric Fischl, Jeff Koons, Pipilotti Rist, Marlene Dumas, Marina Abramovic, Studer / van den Berg ...