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Im Jahr 1994 hat das Kunstmuseum Bonn begonnen die Kunstform der Fotografie regelmäßig in sein Ausstellungsprogramm zu integrieren. Die Ausstellung „Enthüllung und Verzauberung“ reflektiert nun, welche Spuren dieser systematischen Beschäftigung des Museums mit der Fotografie sich in seiner Sammlung niedergeschlagen haben. Abgesehen von einigen Positionen, die in den vergangenen Jahren in der ständigen Präsentation des Kunstmuseums gezeigt wurden (wie z.B. Blume, Klauke, Sasse, Gursky, Demand oder Gefeller) sind bei dieser Präsentation erstmals oder selten gezeigte Fotografien zu sehen, die in den vergangenen zwanzig Jahren als Schenkungen oder Ankäufe Eingang in die Sammlung des Kunstmuseums gefunden haben.   Neben einigen Entdeckungen aus dem Bereich der amerikanischen und deutschen Fotografie der siebziger Jahre (Les Krims, Duane Michals, Sigmar Polke) konzentriert sich die Auswahl vor allem auf Werke, die in den neunziger Jahren entstanden sind. Es offenbart sich hier eine Vielzahl unterschiedlicher  Verwendungsweisen und Wirklichkeitsbegriffe der zeitgenössischen Fotografie. Besitzen die Bilder z.B. bei Roman Signer die Funktion einer Dokumentation von Performances, so nutzt der Bildhauer Hetum Gruber die abstrahierende Wirkung des Mediums. Auf andere Weise medienreflexiv nutzen auch Michael Wesely und Dieter Rübsaamen die Fotografie. Gleichermaßen dokumentarisch wie auch magisch-erzählerisch ist die Optik von Christopher Muller, Thomas Florschuetz und Renate Brandt, während Thomas Struth die urbanen Kontexte nüchtern zeigt, aber den Betrachter auch zur kritischen Reflexion anregt.