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Einmal Empire und zurück will einen neuen Blick auf die Globalisierung werfen. In der aktuellen Kunstentwicklung ist zum einen eine Nomadisierung von Künstlern und Künstlerinnen zu beobachten: Kunst ist global ausgerichtet, und die internationalen Biennalen bringen dieselbe zeitgenössische Kunst auf jeden Kontinent. Zugleich hat sich die Kenntnis von Kunst aller Erdteile in Medien und Ausstellungsbetrieben verbreitert. Sieht man genauer hin, muss man jedoch feststellen, dass die Verständigung über das, was Kunst in verschiedenen Kulturen sein kann, weniger Raum einnimmt, als ein von westlichen Ländern dominierter Kunstmarkt, der wie andere Wirtschaftsfaktoren auf globaler Ebene handelt. Mit dem Ausstellungsprojekt im Kunstverein, zu dem internationale Künstler und Künstlerinnen eingeladen sind, wird die Bewegung von lokal zu global und umgekehrt beobachtet.

Ein Beispiel ist die Arbeit von Surasi Kusolwong, der den großen Markt von Billigwaren in Thailand nutzt, um bunte Basare zu entwerfen und die farbvolle Energie in den Ausstellungsraum zu transportieren. Sowohl Michael Blums Verfolgung des Herstellungs- und Transportwegs seiner Turnschuhe als auch Tobias Rehbergers Auftrag an afrikanische Bildhauer, Designerstühle nach seinen Angaben nachzubauen, beschreiben die aktuelle Bewegung und Reichweite der Spannung von global und lokal. Wang Jianwei beobachtet, wie chinesische Bauern ihren ländlichen Lebensstil am Rande einer Großstadt in trostlosen Betonruinen beibehalten, während die chinesische Künstlerin Cao Fei die globale Sprache des Hiphop in Guangzhou, Fukuoka und Chinatown, NY, neu verortet. Der Franzose Pascal Lièvre zeigt in seinem Musikvideo die zynische Ambivalenz von informierten Westeuropäern zwischen Luxuswelt und globalem Bewusstsein. Dahingegen zeichnet sich der deutsche Maler Uwe Ehrngruber durch das Beharren auf der Besonderheit des Lokalen aus.

Die Ausstellung zeigt so künstlerische Positionen, die sich in der Bewegung von lokal und global verorten und weniger Standorte einnehmen, als Kommentare geben zu einer Beschleunigung, die wir alle teilen und deren differenzierte Folgen wir zu fürchten und zu schätzen gelernt haben.

Zur Ausstellung und dem begleitenden Futurologischen Kongress (17. – 19. November) wird eine Publikation erscheinen (dt./engl.), ca. 76 Seiten.

Pressetext

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Einmal Empire und zurück

mit Michael Blum, Uwe Ehrngruber, Cao Fei, Wang Jianwei, Surasi Kusolwong, Pascal Lievre, Tobias Rehberger