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Als Schiele 1918 sein bekanntes Plakat „Die Tafelrunde“ schuf, stellt er sich inmitten seiner Künstlerfreunde dar. Auch an Gustav Klimt wird Referenz erwiesen. Als väterlicher Freund und Mentor steht Klimt auch für die Rahmenbedingungen des österreichischen Expressionismus, die sich von jenen in Deutschland massiv unterscheiden.

Eine eigene Bedeutung hatten Freundschaftsaktivitäten. Inmitten eines Künstlerzirkels, der sich am bürgerlichen Markt neu organisiert, gehörten sie menschlich wie künstlerisch zu Schieles wichtigsten Strategien. Am Beginn steht der Zusammenschluss als „Neukunstgruppe“ anlässlich seines Austritts aus der Wiener Kunstakademie 1909. Weitere Projekte mit dieser Gruppe gleichaltriger Kollegen folgen und gipfeln in der 49. Ausstellung der Wiener Secession, die Schiele den gesellschaftlichen und finanziellen Durchbruch bringt. Doch wenige Monate später stirbt er am 31. Oktober 1918.

Der Rückblick auf Schiele und sein Freundeskreis ist auch eine Ausstellung über die heroischen Jahre des österreichischen Frühexpressionismus, der mit Ausnahme von Oskar Kokoschka neben dem deutschen Expressionismus lange Zeit kaum wahr genommen wurde. Gleichzeitig ist es eine Ausstellung zu Freundschaft und Künstlerleben, Networking und Strategie, zu Aufbruch und Vitalität.

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Die Tafelrunde. Egon Schiele und sein Kreis
Meisterwerke des österreichischen Frühexpressionismus
Oberes Belvedere
Kuratoren: Tobias G. Natter, Thomas D. Trummer

Künstler: Robin Christian Andersen, Hans Böhler, Anton Faistauer, Albert Paris Gütersloh, Felix Albrecht Harta, Ludwig Heinrich Jungnickel, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Anton Kolig, Alfred Kubin, Georg Merkel, Max Oppenheimer, Anton Peschka, Egon Schiele, Arnold Schönberg, Anton Josef Trcka