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Eröffnung: Freitag, 26.09.2008, 19.00 Uhr Ort: Projektraum, Bergstrasse 1, Worpswede

Die Stadt, die zeitgenössische Metropole, ist für viele Menschen die bevorzugte Metapher der modernen Welterfahrung. Mit seinen alltäglichen Details, seiner Vermischung von Traditionen, Sprachen und Kulturen, seinen jeweiligen Ausprägungen von globalen Trends und lokalen Abweichungen bietet das Gebilde der Stadt sowohl als realer wie auch fiktiver Ort, eine vorgefertigte Karte, die gelesen, interpretiert und verstanden werden kann. (Iain Chambers)

Das Wohn- und Siedlungsprogramm der Vereinten Nationen stellte fest, dass seit Anfang 2007 mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten lebt. Sie bilden den Erfahrungshorizont für die Mehrzahl der Menschen. Die moderne Großstadt ist nicht nur Standort einer zentralisierten und abgegrenzten Siedlung mit einer eigenen Verwaltungs-, Versorgungs- und Verkehrsstruktur, sondern auch Ort einer pulsierenden Alltagswelt und außerordentlicher Vielfältigkeit. Hier vermischen sich Traditionen, Sprachen, Konfessionen und Kulturen. Man trifft auf ethnische Differenzen sowie Territorien unterschiedlicher sozialer Gruppen und Bedingungen wie das Zentrum, die Peripherie, Industriegebiete oder Wohnviertel. Die Stadt ist einem stetigen Wandel unterworfen, eine Stätte vorübergehender Ereignisse, der Bewegung und Erinnerung.

Kulturschaffende hat es von je her in die Großstadt gezogen, um sich von ihr inspirieren zu lassen und sie als Wirkungsraum zu nutzen. Das betrifft auch die in dieser Ausstellung vertretenden Künstler. Jeder von ihnen setzt sich auf seine Art mit dem Leben in der Stadt auseinander. Dabei geht es um die Stadt als Lebensraum, die sozialen Prozesse innerhalb der Gesellschaft, beispielsweise die Art wie Menschen in urbanen Räumen interagieren, aber auch die kulturelle Identität der Einwohner und ihre Lebensstrategien. Der Stadtraum beschränkt sich nicht nur auf die Zentren, sondern meint auch die urbanen Randgebiete, die Orte des Übergangs, die nicht selten unterschiedliche ökonomische, politische und kulturelle Verhältnisse aufzeigen.

Im Vergleich zur dörflichen Abgeschiedenheit Worpswedes könnte diese Thematik gegensätzlicher nicht sein. Die Auseinandersetzung hat hier jedoch insofern eine Bedeutung, als einige der teilnehmenden KünstlerInnen StipendiatInnen oder Gäste der Künstlerhäuser Worpswede waren und so mehrere Monate den Kontrast zu ihrer eigentlichen Wirkungsstätte erleben konnten.

Kuratiert von Susanne Köhler und Bernd Milla

Nevin Aladaǧ (Türkei/D) Knut Åsdam (Norwegen) Angelina Gualdoni (USA) Sophia Tabatadze (Georgien/NL) Tobias Zielony (D)

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Die Städte sind für Euch gebaut
Kuratoren: Susanne Köhler, Bernd Milla

Künstler. Nevin Aladag, Knut Asdam, Angelina Gualdoni, Sophia Tabatadze, Tobias Zielony