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Unter dem Titel „Der Wert der Dinge“ präsentiert die Kommunale Galerie Berlin vier junge Berliner Künstler, die aus unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven unser aktuelles Konsumverhalten hinterfragen.

Mit seinen ‚Kunsthemden’ nähert sich Thomas Czimczik über die Mode der Frage nach unseren Wertevorstellungen. Die durch Verwendung ungewöhnlicher Materialien verfremdet erscheinenden Kleidungsstücke thematisieren die entindividualisierte Massenkonfektion, indem sie sich dem Warencharakter verweigern. Dabei bewegt sich Czimczik bewusst zwischen Kunst und Mode und lotet die Grenzen sowohl des Kunst- als auch des Konsumbegriffs aus. In seiner Performance MARKTSTAND, in der er den Aufbau eines authentischen Flohmarktstands inszeniert, befreit er den Stand aus seinem kommerziellen Umfeld und spielt mit der Poesie des Gebrauchten.

Jörn Gerstenberg zeigt in seinen PVC-Schnitten eine Warenwelt, die ihrer Warenfülle beraubt wurde. Wie mit einem Seziermesser legt er die Grundstruktur der Räume frei. Die zentral auf einen Punkt zulaufenden Raumlinien erscheinen wie Nervenbahnen unserer Konsumwelt. Seine geplünderten Supermärkte und leeren Vitrinen zeigen die Melancholie einer Funktionalität im Leerlauf. Ganz anders nähert sich Klaus Hochhaus dem Wertethema. In seinen auf Verkaufsprospekten gemalten Kaufhausbildern erscheint der Mensch als ein entindividualisiertes Massenwesen, das auf Rolltreppen und Laufbändern durch eine vollständig technisierte und kommerzialisierte Lebenswelt geschleust wird.

Die großformatigen, ironisch alptraumhaften Popartbilder von Marc Taschowsky dekuvrieren die sexuell aufgeladene Warenästhetik einer omnipotenten Medienwelt. Im Wiedererkennen der Comic-, Cartoon- oder Spielzeugfiguren, die immer wieder, wie aus dem Unterbewussten, in seinen Bildern auftauchen, führt Taschowsky dem Betrachter die unberechenbaren Folgen des schrankenlosen Medienkonsums vor.

Zur Ausstellungseröffnung fand gegen 13 Uhr eine Performance des Installationskünstlers Thomas Czimczik statt.

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Der Wert der Dinge

Künstler: Thomas Czimczik (verlängert bis 21. Februar), Jörn Gerstenberg, Klaus Hochhaus, Marc Taschowsky