press release only in german

Fast fünfzehn Jahre nach der ersten künstlerischen Recherche über den Harz soll dieses einzigartige Gebilde erneut in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden. Damals organisierte Peter Lang mit vier ostdeutschen Künstlern, u. a. Neo Rauch, ein Reiseprojekt, aus dem eine Ausstellung und ein Katalog hervorgingen.

Die diesjährige Ausstellung im Grauen Hof Aschersleben faßt den Blick weiter: Es gilt den heutigen Blick von Künstlern auf den „Harz“ als ein Objekt der Reflexion über Natur, Kultur und eigener Lebenserfahrung in einer Ausstellung zusammenzufassen. Geladen wurden diesmal Künstler aus Ost und West, die ein spezielles enges aber auch widersprüchliches Verhältnis zum Harz haben. Einige lebten und arbeiteten einige Zeit dort, andere erforschten und durchwanderten ihn auf mehrfachen Reisen. Der Harz wird in Kunstwerken verschiedenster Techniken – Malerei und Zeichnung, Installation und Video – thematisiert als Landschaft und geographische Gegebenheit, als neu zu definierende politische Einheit und Heimat im weitesten Sinne, als einer der kultur- und mythenträchtigsten deutschen Siedlungsräume der Vergangenheit.

Parallel zu dieser zeitgenössischen Recherche wird im Stadtmuseum Aschersleben der Blick zurück gerichtet: Dort wird Grafik und Malerei aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert bis 1945 gezeigt, die wesentlich zum Mythos Harz und dessen Romantisierung beitrug, aber auch davon geprägt ist. Es wird u. a. ein Gemälde von Carl Ferdinand von Blechen zu sehen sein, das bislang noch nie öffentlich gezeigt wurde. Außerdem werden Reisebücher über den Harz ausgestellt, die zur gleichen Zeit wie die Malerei und Grafik entstanden. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem ausführlichen Essay über die ambivalente Kulturlandschaft Harz des Berliner Kunstkritikers Gerrit Gohlke und weiteren Texten zur Kulturgeschichte, über Harzpublikationen und die „Festung“ Harz.

Pressetext