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Zeitgenössische Kunst aus dem Pazifikraum in der Stadtgalerie Kiel

Vom "anderen Ende der Welt" stammen die Kunstwerke, die die Stadtgalerie Kiel im Neuen Rathaus, Andreas-Gayk-Straße 31, vom 26. Januar bis zum 24. März zeigt: Die Ausstellung "Date Line - Zeitgenössische Kunst des Pazifik" präsentiert erstmals einen Überblick der pazifischen Gegenwartskunst in Deutschland.

Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 25. Januar, um 19 Uhr sprechen Neuseelands Botschafter Alan Cook, der ehemalige Direktor des Neuen Berliner Kunstvereins Dr. Alexander Tolnay, Kiels Kulturdezernent Gert Meyer und Stadtgaleriedirektor Wolfgang Zeigerer. Gleichzeitig wird die kleine Ausstellung "Stadtgalerie Kiel. 20 Jahre. 1988-2008. Die Wunschliste" eröffnet: drei Kunstwerke, die die Galerie zur Feier ihres 20-jährigen Bestehens erwerben möchte.

Neu sind in der Stadtgalerie nicht nur die Ausstellungen, sondern auch die Termine der regelmäßigen Führungen. Sie stehen nicht mehr am Sonntagvormittag auf dem Programm, sondern beginnen nun donnerstags um 17 Uhr.

Kunst aus dem Pazifikraum ist im Jahr 2000 zum ersten Mal außerhalb ihrer Entstehungsländer gezeigt worden, in Australien. Die Ausstellung möchte das Missverständnis ausräumen, diese Kunst - wie bisher geschehen - ausschließlich im Kontext von Völkerkundemuseen zu zeigen. "Date Line" präsentiert sich deshalb in Kunstmuseen und Kunstvereinen auf Augenhöhe mit den euro-amerikanischen Zeitgenossen.

Die "Zeitgenössische Kunst des Pazifik" zeigt, dass alle Werke der Ausstellung Ergebnisse innovatorischer Entwicklungen der indigenen Kulturen im pazifischen Raum sind und eigenständige Erneuerungen in der gegenwärtigen Praxis von Künstlern mit pazifischem Erbe darstellen. Die Arbeiten unterscheiden sich grundlegend sowohl von den folkloristisch-traditionellen Gebrauchskunstgegenständen der Schnitzer und Weber, die ihre spezifischen Fertigkeiten für das Bedürfnis ihrer ethnischen Gruppen einsetzten, als auch von der minderwertigen "tourist art", die nur zur Befriedigung von falschen Südseeträumen dient.

In Folge der Entdeckung der so genannten primitiven Südseekunst durch moderne Künstler wie Gauguin und Pechstein die vor einem Jahrhundert die Gegend bereisten, entstanden den modernen Tendenzen entsprechende Werke lediglich innerhalb der damals dort lebenden Künstlerkreise. Als nach Beginn der Entkolonialisierung in den 1960er Jahren die einheimischen Künstler mit westlichen Kunstrichtungen konfrontiert wurden, bildeten sich bereits polynesisch-europäische Mischkulturen oder die Anfänge einer neuen pazifischen Identität.

Seit den 1950er Jahren kamen wiederholt Wellen von Einwanderern von den benachbarten polynesischen Inseln - zum Beispiel von Samoa, Tonga und den Cook-Inseln - nach Neuseeland. Sie brachten verschiedene Aspekte ihrer Kultur, Sitten und Bräuche mit, die teils weitergepflegt, teils transformiert und an die neue Umgebung angepasst wurden. Entsprechend groß ist die Vielfalt der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten.

In der Ausstellung sind Werke zu sehen von Edith Amituanai, Shane Cotton, Lonnie Hutchinson, Andy Leleisi'uao, Ani O'Neill, Fiona Pardington, Michael Parekowhai, Reuben Paterson, John Pule, Rachael Rakena, Lisa Reihana, Peter Robinson, Filipe Tohi und Michel Tuffery. Unter Verwendung moderner Medien und Bildsprachen wie Malerei, Plastik, Installation, Fotografie und Video greifen sie Themen auf, die im Spannungsfeld der kulturellen Tradition und urbanen Realität ihres Lebensraumes liegen.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein. Im Verlag Hatje Cantz ist ein zweisprachiger Katalog erschienen.

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Date Line
Zeitgenössische Kunst des Pazifik

mit Edith Amituanai, Shane Cotton, Lonnie Hutchinson, Andy Leleisiuao, Ani O´Neill, Fiona Pardington, Michael Parekowhai, Reuben Paterson, John Pule, Rachael Rakena, Lisa Reihana, Peter Robinson, Filipe Tohi, Michel Tuffery

Stationen:
07-09-07 - 21.10.07 Neuer Berliner Kunstverein
25.01.08 - 24.03.08 Stadtgalerie Kiel
20.04.08 - 22.06.08 Galerie der Stadt Sindelfingen