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Als sich am 9. November 1989 kurz vor Mitternacht der Schlagbaum am Berliner Grenzübergang Bornholmer Straße öffnete, ahnte wohl kaum einer der überglücklichen DDR-Bürger, dass ihr Staat schon ein Jahr später aufhören würde zu existieren. Noch einen Monat zuvor, am 40. Jahrestag der DDR, hatte Erich Honecker versichert, „dass der Sozialismus auf deutschem Boden in der Heimat von Marx und Engels auf unerschütterlichen Grundlagen steht.“ Den Tausenden von DDR-Bürgern, die seit Sommer ihre Heimat verlassen hatten, sollte man – so das „Neue Deutschland“ – „keine Träne nachweinen“.

Im Herbst 1989 erklang neben dem Ruf „Wir wollen raus“ immer öfter „Wir bleiben hier!“. Die Menschen forderten Reformen in der DDR: Ermutigt von der neuen Politik der Sowjetunion und dem Wandel in Ungarn und Polen gingen sie zu Zehntausenden auf die Straßen und demonstrierten für Reise- und Meinungsfreiheit, freie Wahlen und Demokratie. Rat- und hilflos reagierte die SED mit Verhaftungen und brutalem Einsatz der Sicherheitskräfte.

Dass diese Revolution am Ende friedlich blieb, ist das eigentliche Wunder. Friedlich tagten „Runde Tische“ und berieten über die Zukunft des Landes; friedlich betrieben Bürgerrechtler die Auflösung der Staatssicherheit, friedlich fanden im März 1990 die ersten freien Wahlen in der DDR statt, und friedlich einigten sich die Siegermächte des zweiten Weltkrieges - und Gegner im Kalten Krieg – über die Vereinigung Deutschlands.

Die Ereignisse der Jahre 1989 und 1990 sind in unzähligen Fotografien festgehalten. Mit einer kleinen Auswahl will die Ausstellung diese bewegten und bewegenden Zeiten in Erinnerung rufen.

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Das Jahr 1989. Bilder einer Zeitenwende