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„Nun zur Hauptsache! Wie kommt alles nach Berlin?“ Carl Humann, September 1878

Die Erhaltung eines Monuments scheint auch immer seine Zerstörung zu beinhalten. Um städtische Architekturen, Kulturdenkmäler und Reliquien zu bewahren, erfolgt nicht selten ihre Überführung an andere Orte. Diese urbanen Verschiebungen lassen die Idee einer autonomen Geografie oder Archäologie verschwinden. Der Transfer ändert nicht nur die Geschichte des Ursprungsortes, sondern führt auch zu einer brachialen Umdeutung des vor der Zerstörung Bewahrten.

Für seine Ausstellung in den KW Institute for Contemporary Art schafft Cyprien Gaillard (*1980) eine neue, raumgreifende Arbeit, die erst durch die aktive Missachtung ihrer Form die Komplexität ihrer Bezüge aufzeigt. Gleich einer öffentlichen Amnesie, verloren in der ausweglosen Interaktion mit dem Monument, wird die sukzessive Zerstörung zu einer Ästhetik desWiderstands.