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Die Collage ist eine aus dem kubistischen Papier collé entwickelte Form der Materialmontage auf einer Fläche. in den 60er Jahren erlebte die Technik, vor allem durch Richard Hamilton und Eduardo Paolozzi einen regelrechten Boom, der in den 70er und 80er Jahren abflaute. Erst in jüngster Zeit beschäftigten sich Künstlerinnen und Künstler wieder intensiver mit dieser dekonstruktivistischen Methode der Bildgestaltung.

Die Collage enthält alle Klischees die das Herz des Konsumbürgers erfreuen, angefangen von der Reklame für Unterwäsche bis hin zur Welt des Autos, von der Freizeitgestaltung zum Interieur, von der Illustriertenreportage zum Fernsehen. Die verschiedenen Teile der Collage sind mit akribischer Gründlichkeit wie eine Maschine zusammengebaut, so dass man sie weniger in ihren Einzelheiten als vielmehr aus ihrer durch Collage erzeugten Gesamtwirkung betrachtet. Fragmentierung als Grundvoraussetzung für Ganzheit.

Die in der Ausstelllung vorgestellten Künstler bearbeiten vorgefertigte Fundstücke des Alltags durch die Collagierung so weit, bis eine homogene Bildassoziation entsteht. Dabei entfalten die Arbeiten immer mehr einen Objektcharacter und erhalten dadurch Züge eines Environment.

Der Begriff der Collage hat sich folglich von einer rein zweidimensionalen Bearbeitung zur Dreidimensionalität geöffnet. Im Mittelpunkt der Präsentation steht das menschliche Individuum in Beziehung zur mechanisierten Umwelt. Hier werden durch Kombination aufgeklebter Portraitfotos und technischer Illustrationen bestimmte Details besonders kenntlich gemacht.

Text: Oliver Zybok, Kurator der Ausstellung Die Ausstellung wurde gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf

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