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In der Gruppenausstellung CUT präsentiert die Galerie Thomas Zander konzeptuelle Arbeiten der Künstler Victor Burgin, Hanne Darboven, Peter Downsbrough, Andrea Geyer, Anthony McCall und Larry Sultan / Mike Mandel. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf eine gleichnamige Wandinstallation / Wandarbeit des belgischen Künstlers Peter Downsbrough (geb. 1940 in New Brunswick, USA). Das Werk des in Brüssel lebenden Künslters umfasst überwiegend raumbezogene Arbeiten, die aus Linien, Buchstaben, Schnitten und Zwischenräumen bestehen und die Linearität von Raum wie auch von Sprache in Frage stellen. Seine Arbeiten verkörpern visuelle Strenge und Klarheit, wobei der Fokus mehr auf der Struktur als auf der Wirkung und Beschaffenheit von Oberflächen liegt.

Der britische Künstler Victor Burgin (geb. 1941) hat sich in seiner bereits über 30 Jahre währenden Schaffenszeit als Konzeptkünstler und Theoretiker etabliert. Wie kein Zweiter behauptet Victor Burgin seit den 1960er Jahren in Kunst und Theorie gleichermaßen eine einflussreiche Position. Burgin steht für eine Ästhetik, die psychoanalytische und strukturalistische Motive ineinander blendet und sich auf den Spannungslinien zwischen politischem Konflikt und ästhetischem Begehren bewegt. In der Ausstellung ist er mit mit der mehrteiligen Arbeit "VI" von 1973 vertreten.

Die Konzeptkünstlerin Hanne Darboven (1941-2009) wurde in den 1960er Jahren durch ihre sogenannten Schreibzeichnungen bekannt, die auf Zahlenoperationen, rhythmischen Linien und Durchstreichungen beruhen. Auch Darbovens 16-teilige Arbeit auf Zentimeterpapier Dostojewsk, die in der aktuelle Ausstellung präsentiert wird, beruht auf der Einbeziehung von Ziffern und Kalenderdaten. Die Arbeit thematisiert das Festhalten von Gedanken, die Strukturierung von verrinnender Zeit und Erinnerung. Darbovens Werk knüpft an die Structures von Sol LeWitt und die historische Dimension der Date Paintings von On Kawara an, künstlerische Weggefährten, die Hanne Darboven in den 60er Jahren im Rahmen ihres Studiums in New York kennenlernte.

Andrea Geyer (geb. 1971) widmet sich in ihren formal-ästhetischen und theoretisch komplexen Arbeiten Themen, die eng mit kulturtheoretischen Diskursen verbunden sind. Im Raum von Politik, Geschichte und Ideologie reflektiert sie, wie nationale Identitäten und Zugehörigkeiten beschaffen sind. Gezeigt wird die Arbeit „Evidence (Criminal Case 40/61)" von 2010, die auf Recherchen zu dem Prozess um Adolf Eichmann von 1961-62 basiert. Der Gerichtsraum wurde zu einer weltweit beobachteten Bühne für Auseinandersetzungen über Justiz, Wahrheit und Geschichte. Die Arbeit besteht aus sieben digitalen C-Prints, welche die mediale Präsenz, die dieser Fall bis heute hat, vor Augen führt.

Anthony McCall (geb. 1946) beschäftigt sich bereits seit Anfang der 1970er Jahre mit dem Medium Film und setzt sich dabei mit Raum, Architektur und Zeit auseinander. Die Arbeiten des in New York lebenden Künstlers sind Hybridformen aus Performance und Experimentalfilm, die das Verhältnis von Zuschauer und Werk untersuchen und erweitern. Seine in der Austellung präsentierten Arbeiten reflektieren solche Themen ebenso wie sie die mediale Vielfalt, die McCall immer wieder in einem einzigen Akt vereinigt, or Augen führen.

Die amerikanischen Künstler Larry Sultan (1946-2009) und Mike Mandel (geb. 1950) arbeiteten über 30 Jahre an gemeinsamen Kunstprojekten, beschritten aber auch getrennt künstlerische Wege. Arbeiten wie "Evidence", "Newsroom", die "Billboards" oder die hier gezeigte Arbeit „How to Read Music in One Evening" sind wegweisend für die Konzeptkunst der amerikanischen Westküste, aber außerhalb der USA noch vergleichsweise wenig rezipert. Während das 1977 entstandene Werk „Evidence" bereits in Sammlungen bekannter europäischer Museen wie dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, der TATE Modern in London oder im Fotomuseum Winterthur vertreten ist, gelten die "Billboards" zusammen mit Arbeiten wie „How to Read Music in One Evening" als Wiederentdeckungen.

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CUT

Künstler: Victor Burgin, Hanne Darboven, Peter Downsbrough, Andrea Geyer, Anthony McCall, Larry Sultan / Mike Mandel