press release only in german

Eröffnung: 4. Februar 2016, 19 Uhr

Phantasiewelten und ihr vermeintlich naives Potenzial zur Flucht aus der Wirklichkeit bilden das Zentrum der künstlerischen Praxis von Claus Richter. Mithilfe seiner Installationen, Fotografien, Schaukästen, Filme, Puppenspiele und Performances inszeniert Richter eine ironische Übersättigung des Betrachters, um mit dieser Überspitzung auf die durchaus produktive Distanz zwischen Realität und Phantasie aufmerksam zu machen. Richter inszeniert seine Traumwelten als liebevoll-ironische Parodie und drängende Flucht aus der Realität. Dabei gelingt es seinen Werken, durch die sensuelle Überforderung des Betrachters und die vermeintliche Bejahung des Kitschs, die sensible Grenze zwischen Wirklichkeit und Imagination spürbar werden zu lassen. Claus Richter findet in seinem Werk eine leichtfüßige Sprache, um das psychologische Spannungsverhältnis von Wirklichkeit und Phantasie abzubilden, ohne dabei theoretisierend zu sein. Die überbordende Ästhetik in seinem Werk verweist letztendlich darauf, dass Phantasie nicht als Flucht aus der rationalen Welt missverstanden werden sollte, sondern als Teil unserer Realität wirksam ist.