press release only in german

cindy sherman freitag, 24. september 2004 - sonntag, 7. november 2004

pdf zum download

Bildnachweise

Cindy Sherman (geb. 1954) gehört zu wichtigsten und innovativsten Künstlerinnen der Gegenwart. Die ersten Arbeiten mit denen sie internationale Anerkennung fand, sind ihre untitled film stills, die zwischen 1977 und 1980 entstanden. Sie gelten mittlerweile als Klassiker der Gegenwartskunst. Nicht zuletzt deswegen, weil Sherman mit diesen Arbeiten der Fotografie eine neue Dimension als künstlerisches Ausdrucksmittel verliehen hat. Ihre Methode der Selbstinszenierung basiert immer auf der Darstellung gesellschaftlicher Rollenzuschreibungen, unterdrückter Lüste, Ängste und Gewalttätigkeiten. Sie arbeitet sich gleichermaßen an den psychologischen und gesellschaftlichen Bedeutungen dieser Bilder ab. In den letzten zwanzig Jahren hat sie dafür unterschiedlichste Ausdrucksformen gefunden, wie z.B. die Sex Pictures und die History Portraits aus den neunziger Jahren eindrucksvoll belegen.

Cindy Shermans neue Arbeit von 2003/2004 besteht aus 20 großformatigen C-Prints. In dieser neuen Serie arbeitet sie erstmals konsequent mit den Mitteln digitaler Bildbearbeitung und schafft so hybride und hoch artifizielle Bildwelten, die sich zwischen Zirkusästhetik und Hochglanz-Werbebild bewegen. Sherman inszeniert Clownporträts als grelle Abziehbilder einer aufgesetzten und falschen Fröhlichkeit. Jedes Lächeln, jede theatralische Geste auf diesen Bildern ist entweder durchsetzt von abgründiger Bösartigkeit, von hilfloser Einsamkeit, debiler Einfalt oder vordergründiger Sexualisierung. Sherman zeigt nicht den traurigen Pierrot, wir sehen vielmehr die überzogene und kommerzielle Version des Clowns, als grelle und aggressive Travestie. Wie in allen vorhergehenden Arbeiten ist die Künstlerin auch in dieser Serie die Protagonistin ihrer Inszenierung.

In der kestnergesellschaft werden die Clowns als Deutschland-Premiere gezeigt. Die Ausstellung wird von Maik Schlüter kuratiert. Es erscheint ein Katalog bei Schirmer / Mosel, ca. 48 Seiten, deutsch / englisch, mit einem Vorwort von Veit Görner, einem Essay von Maik Schlüter und einem Interview von Isabelle Graw mit Cindy Sherman.

only in german

Cindy Sherman

kuratoren:
Maik Schlüter