press release only in german

Fotografie ist heute das zentrale Medium, in dem wir die Welt und uns selbst darstellen. Sie ist anpassungsfähig an verschiedenste Medien und Maßstäbe, und unausgesprochen unterstellen wir ihr eine klar erkennbare und verständliche Wiedergabe der Welt. Wurden im Bielefelder Kunstverein 2006 Fotokünstler gezeigt, die im Medium der analogen Fotografie mit unterschiedlichen Verfahren der Bildmanipulation experimentierten, um die Konstruktion des fotografischen Bildes offen zu legen, so wird mit Brandon Lattu (*1970 Los Angeles) ein Künstler vorgestellt, der sich dieser Thematik mittels der Möglichkeiten der Digitalisierung annimmt.

Seine Arbeiten operieren mit den physischen Leistungen des Sehens, die uns alltagstauglich machen – mit dem Wissen um Spiegelungen, der Fähigkeit, aus Außenansichten auf Innenräume zu schließen oder Größenverhältnisse und Entfernungen in blitzschnellen und unbemerkten Gehirnoperationen auszutarieren. Lattu entfernt die Spiegelungen, macht das nur Errechenbare sichtbar, stellt die Skalen unserer Raumorientierung frei, ermöglicht Mehransichtigkeit in einem Bild. Für die Ausstellung im Kunstverein werden auch Fotografien vor Ort entstehen, die sich auf das Gebäude des Waldhofes beziehen.

only in german

Brandon Lattu
JENSEITS DES PHYSISCH MÖGLICHEN
Kurator: Stefanie Heraeus