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Die Ausstellung wird am 9. November 2007 um 19.00 Uhr eröffnet. Informationen zur Galerie finden Sie unter www.galerievolkerdiehl.com

Das Künstlerduo BLUE NOSES ist bekannt für seine provokanten Performances, die in Kurzvideos und Fotoserien festgehalten werden. Mit bissigem Humor wehren sich die beiden aus Sibirien stammenden Künstler Alexander Shaburov und Viacheslav Mizin gegen politische Machtstrukturen und mediale Klischees. Keiner bleibt von ihren Dekonstruktionen bis in die Lächerlichkeit verschont. Von der russischen Mafia über religiöse Institutionen und politischen Anführern – Macht übt einen besonderen Reiz auf BLUE NOSES aus, sei sie kultureller, sakraler oder weltlicher Natur. Auch vor der zeitgenössischen Kunstszene machen BLUE NOSES nicht Halt: sie reagieren auf Trends in der Kunst genauso wie auf moralische Standards, sofern diese dazu neigen, den Menschen in seiner Individualität zu beschränken.

Die tabulosen Arbeiten entstehen mit einfachem technischem Aufwand, mit den beiden Künstlern als Hauptakteuren. Gerade diese ironische Herangehensweise erleichtert dem Betrachter den Zugang zu den Werken.

Doch nicht jeder versteht ihre Arbeiten, und so kam es, dass Blue Noses mehrfach mit Institutionen wie der russisch-orthodoxen Kirche und der russischen Regierung in Konflikt geraten sind. In der Ausstellung „Learning from Moscow“, die vom 24. Mai bis 2. September 2007 in der Städtischen Galerie Dresden stattfand, konnten einige Bilder von BLUE NOSES nicht gezeigt werden. Moskau konfiszierte sie mit der Begründung, die Veröffentlichung sei eine „politische Provokation“. Aus demselben Grund wurden vor zwei Wochen mehrere Dutzend Arbeiten durch das russische Kulturministerium „zurückgerufen“, die in der Ausstellung „Sots art. Politische Kunst in Russland von 1972 bis heute“ im Maison Rouge, Paris, gezeigt werden sollten. Stein des Anstoßes war diesmal vor allem das Bild „An Epoch of Clemency“, das zwei sich küssende russische Polizisten in einem Birkenwald zeigt. „If this exhibition appears (in Paris) it will bring shame on Russia. In this case all of us will bear full responsibility“, so die Meinung des russischen Kulturministers, Alexander Sokolov.

Sämtliche zensierte Arbeiten werden nun bei Diehl Projects, der Dependance der Galerie Volker Diehl, gezeigt. Diehl Projects bietet eine Plattform für weitere Ausstellungen und kuratierte Projekte.

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BLUE NOSES
The Blue Noses Group
"Shame on Russia..."
Bilder, die Paris nicht zeigen durfte
Ort: Diehl Projects