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Macht, Gewalt, Bedrohung - Tabu oder Fetisch? Waffen haben viele Facetten. Ein Thema, zu dem auch das Design Position beziehen sollte. Produktdesign-Studierende von Prof. Achim Heine, Peter Zizka und Frank Steinert haben sich kritisch mit diesem Thema auseinandergesetzt und ungewöhnliche Lösungen für ein ungewöhnliches Thema entworfen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch die Internet-Sammlung des weltweiten Bestands an kleinen Waffen »Chart of Arms« von Sencer Vardarman (Meisterschüler Prof. Katharina Sieverding) und das Filmprogramm »Chicks&Guns«.

Ausstellungsbeispiele:

»Mod. 16/Mod. 29/Mod. 37« von Doreen Weber Der Ursprung der drei Entwürfe liegt in dem Bild »Eine Blume im Gewehrlauf als ein Zeichen für Frieden«, bekannt geworden durch die »Nelkenrevolution« in Portugal 1974. Die Blume »entschärft« die Waffe, sie darf nicht verwelken. Verwandelt man die Waffe zu einer Vase, wird sie eine Art kurzzeitige Überlebensquelle. Als Vorlagen wurden drei verschiedene Waffenläufe benutzt. Dabei ist die Form in weißem Porzellan auf ihre wesentlichen Merkmale reduziert.

»Chart of Arms« von Sencer Vardarman Unvollständige Sammlung des weltweiten Bestandes kleiner Waffen Bilder von 910 Produkten von 171 Unternehmen aus 47 Ländern wurden im Internet gesammelt und in alphabetischer Ordnung zusammengestellt, aufgereiht wie eine Insektensammlung. Nur Militär- und Polizeiwaffen wurden aufgenommen, Jagdwaffen wurden nicht berücksichtigt. Der Großteil der Produkte ist im Internet erhältlich. Sencer Vardaman, geb. 1970, hat nach dem BA in Fotografie und Kunst an der Mimar Sinan Universität Istanbul an der UdK in der Klasse von Katharina Sieverding studiert, »Chart of Arms« ist seine Meisterschülerarbeit.

»taking aim« von Tonia Welter, Studentin Produktdesign Der Handschuh erfüllt Träume: schießen, ohne eine Waffe in der Hand zu halten. Man schlüpft in die Strickware und in die Rolle des Revolverhelden - Samuel L. Jackson, Uma Thurman, James Bond, John Wayne oder Clint Eastwood ... Geste und Material verschmelzen hier zu einer untrennbaren Einheit. Einmal angezogen, kann die Hand nichts anderes tun als schießen, denn Zeige- und Mittelfinger bilden unweigerlich den Revolverlauf. Das Set mit Stirnband erweitert das Spiel noch um die Suizid-Variante, ein Fadenkreuz macht es möglich. Es bleibt zu bedenken, dass dies nur ein Spiel ist. Die Geste des Zielens und Schießens ist kurz und leicht getan - und schnell vergessen.

»NORWEGERMORDE« von Tonia Welter die kleine Geschichte von Jäger und Elch: Das hier entworfene Strickmuster lehnt sich an die traditionelle Elchjagd in Schweden an. Rund 300.000 Jäger töten jeden Herbst fast 100.000 Elche, damit sie die Wälder nicht kahl fressen. Manche Gegenden wirken zur Elchjagd wie ausgestorben, weil sich so viele Hobbyjäger beteiligen - Firmen arbeiten mit Notbesetzung, Geschäfte werden vorübergehend geschlossen. Die Jäger tragen Stiefel, warme Pullover und dazu eine orangefarbene Mütze, damit alle erkennen, damit sie nicht für einen Elch gehalten werden. Dennoch wird im Schnitt alle 3 Jahre ein Jäger von einem anderen erschossen.

Pressetext

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Big Boy´s Toys
Ausstellung zum Thema Waffen: Macht, Gewalt, Bedrohung - Tabu oder Fetisch? Waffen haben viele Facetten.
Arbeitsstelle designtransfer - Forschung, Entwicklung, Praxis der Gestaltung

mit Peter Zizka, Frank Steinert, Sencer Vardarman, Doreen Weber, Tonia Welter, u.a.