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Die Installation 'Archive' von Ward Shelley und Doug Paulson ergänzt die Ausstellung 'Bonn ordnen' von Florian Slotawa (19.5. - 27.6.04), die weiterhin zu sehen ist. Der Bonner Kunstverein zählt mit seiner Ausstellungshalle in der Bonner Nordstadt zu einem der international renommiertesten Institute zur Vermittlung zeitgenössischer Kunst. Er richtet in Themen- wie in Einzelausstellungen sowie in interdisziplinären Projekten den Blick auf jene künstlerischen Entwicklungen, die aktuelle gesellschaftliche Fragen über die der Kunst eigenen Gestaltungsmöglichkeiten reflektieren und unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit als gestaltbares Territorium schärfen. Im Zeitraum der diesjährigen BIENNALE BONN verwandelt sich der Bonner Kunstverein mit der Einzelausstellung von Florian Slotawa (1972, Berlin) und dem installativen Eingriff von Ward Shelley (1950) und Doug Paulson (*1980) selbst in ein zu gestaltendes Territorium, bei der Rückblick und Ausblick zu gleichen Teilen Berücksichtigung finden. Mit der Ausstellung 'Bonn ordnen' zwingt der in Berlin lebende Künstler Florian Slotawa die Institution zu einer grundsätzlichen Bestandsaufnahme, indem der komplette Bürotrakt leergeräumt und zur Ausstellungsfläche für eine Fotoserie seines ehemaligen Besitzstandes umfunktioniert wird: In diesem Fall wird die Sphäre seines privaten Eigentums mit derjenigen der Institution konzeptionell in Verbindung treten. Der Arbeitsbetrieb des Kunstvereins ist in die 600 m2 große Halle überführt und in Ausschnitten für die Besucher einsehbar. Diese Ausgangssituation werden die amerikanische Künstler Ward Shelley und Doug Paulson vorfinden, wenn sie ihren Beitrag zur BIENNALE im Bonner Kunstverein präsentieren. Ward Shelley fügt in seinen großformatigen skulpturalen Installationen performative und theatralische Elemente ein. Mit interaktiven Multimedia-Installationen, die er oft in Kooperation mit Künstlerkollegen entwickelte, war er auf zahlreichen Festivals vertreten. In den letzten Jahren gestaltete er vornehmlich bizarre aber funktionale architektonische Raum-Konstruktionen, die er selbst über die Laufzeit der jeweiligen Ausstellung bewohnte und in denen er seine tägliche Arbeit verrichtete. Installierte Kameras übertrugen das Geschehen nach außen, nahmen aber auch die Reaktionen der Besucher auf, was zeitversetzt auf Monitoren zu sehen war. Die Installation 'Archive' bildet ein Labyrinth im Bonner Kunstverein, durch welches sich der Besucher einen Weg bahnen muss. Das Archiv scheint über ehemals bedeutende und wichtige Bestände zu verfügen, die nach wie vor sorgsam und akribisch geordnet und verwaltet werden. Über Sinn, Zweck und Inhalt des Archivs wird der Betrachter jedoch im Unklaren bleiben. Eine rätselhaft belebte Szenerie mit kafkaesken Zügen bietet sich dar. Ward Shelley und Doug Paulson zeigen Alternativen auf im Umgang mit der uns umgebenden Infrastruktur und überführen das vermeintlich Festgefügte in einen improvisierten Zustand, der einen flexiblen Zugang ermöglicht. Pressetext

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BIENNALE BONN: Ward Shelley / Doug Paulson
Kooperation: BIENNALE BONN