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Eröffnung Freitag, 29 April, 18 - 21 Uhr Gallery Weekend Berlin: 30 April - 1 Mai, 11-19 Uhr Ausstellung: 29 April - 16 Juli 2016

Die Buchmann Galerie freut sich eine Einzelausstellung mit neuen Keramikarbeiten von Bettina Pousttchi (geb. 1970 in Mainz, lebt und arbeitet in Berlin) anzukündigen.

Ausgangspunkt der Arbeiten sind Fotografien von Fachwerkhäusern, die in ein keramisches Modul übersetzt wurden. Sie sind zu ornamentalen Formen an der Wand gruppiert, die eine Dynamik im Raum erzeugen. Dazu sagt Chris Dercon im Gespräch mit der Künstlerin: „Ich denke, dass Du (...) über das Ornament nicht nur als eine Form von Lebendigkeit, sondern auch als eine Form von Belebung nachdenkst.“

Die Wandreliefs verbinden die Architektursprache des europäischen Kulturraums mit der des Mittleren Ostens. Dieser Verschränkung der Perspektiven liegt ein transnationaler Gedanke zugrunde, der zentral ist für das Werk der Künstlerin.

Während der Laufzeit der Galerieausstellung eröffnen am 9. Juni zwei der wichtigsten Museen in den USA, das Hirshhorn Museum and Sculpture Garden Washington DC und die Phillips Collection Washington DC, jeweils eine eigene Einzelausstellung mit Bettina Pousttchi. In beiden Museen wird eine zentrale Werkgruppe der Künstlerin zu sehen sein.

Das Hirshhorn Museum zeigt die erste öffentliche Präsentation der vollständigen 24teiligen grossformatigen Fotoarbeit World Time Clock, an der die Künstlerin acht Jahre lange gearbeitet hat. Seit 2006 hat Bettina Pousttchi 24 Zeitzonen der Erde bereist und in jeder Zone eine signifikante öffentliche Uhr auf der jeweils gleichen Uhrzeit fotografiert. Bettina Pousttchi schafft ein philosophisch hintergründiges Bild der Gleichzeitigkeit von Zeit. Auch hier zeigt sich das Interesse der Künstlerin an Aspekten des Transnationalen in einer globalisierten Wirklichkeit.

Die Phillips Collection zeigt Werke der Künstlerin aus der Skulpturenserie Double Monuments for Flavin und Tatlin (2009-2014) und richtet damit den Blick auf das bildhauerische Werk von Bettina Pousttchi. Absperrgitter - Objekte des öffentlichen Raumes - wurden von der Künstlerin so verformt und übereinandergesetzt das sie als Konstruktion an das Monument der dritten Internationale von Wladimir Tatlin erinnern. Tatlin plante seinen Turm, eine riesenhafte Uhr, als Denkmal für die kollektiven Kräfte der russischen Revolution. Dies ein Thema, das auch Dan Flavin in seiner Werkgruppe Monuments for V.Tatlin (1964-1990) beschäftigte. Bettina Pousttchi reflektiert kunsthistorische Bezüge und erweitert diese in ihrer eigenen Arbeit in aktuelle Fragen des Gesellschaftlichen hinein.