artist / participant

press release only in german

Eröffnung Freitag, 5. September 2008, 18.00 – 22.00 Uhr

No father eat animalcum. Eat animalcum! No father! Ist es eine Aussage, eine Aufforderung und Verweigerung oder eine Frage? Was auch immer mit dem Tiersperma passieren soll oder welcher Vater hier gemeint ist, Bernhard Fruehwirth bietet zugleich unterschiedliche Lesarten und Interpretationsmöglichkeiten an. Und selbst wenn die Übersetzung verborgen bleibt, verführt animalcum zu unzähligen Assoziationsketten zwischen Amalgam und Kaugummi. In seiner zweiten Einzelausstellung in der artfinder Galerie hat der österreichische Künstler Bernhard Fruehwirth verschiedene Ingredienzien zu einer Installation zusammen gerührt. Ein mit Schwarzlicht ausgeleuchteter Raum, ein erdartiger Hügel, eine amerikanische Flagge, ein Drudenfuß-Symbol, ein zerknitterter Busen, ein beschriftetes Kreuz und eine Aktie der New York State Housing Finance Agency fügen sich neben anderen Elementen zu einem geheimnisvoll aufgeladenen Illusionsraum zusammen, der die Lust des Künstlers, Spannungen zu inszenieren, spüren lässt. Gegensätzliche Materialien und unterschiedlichste Medien stehen neben inhaltlichen Antipoden. Was hat zum Beispiel der Drudenfuß mit der amerikanischen Flagge zu tun? Ein Schutzsymbol gegen nächtliche Spukgeister und das Symbol für Freiheit?

Bernhard Fruehwirth verdichtet die Objekte zu einer Gesamtinstallationen, wobei die einzelnen Elemente aber eigenständig bleiben. Jedes Objekt wirft für sich Fragen auf. So fragt man sich, ob die Aktie noch ihren realen Wert hat und welche Auswirkungen der Besitz einer Aktie über die Verbesserung der geistigen Hygiene (Mental Hygiene Improvement Bond) haben könnte. Neben den Geschichten hinter den Objekten berührt Fruehwirth auch das Thema der Kontextverschiebung, das sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht. So besitzt diese Aktie vielleicht inzwischen einen viel größeren Sammlerwert als sie einmal als Eigenwert hatte und erfährt nun durch die Umdeutung als Kunstwerk eine erneute Aufwertung.

Fruehwirth zeigt die unterschiedlichsten Lesbarkeiten der Objekte auf und fördert deren symbolische und psychologische Aufladung ohne jedoch eindeutig Stellung zu beziehen. Vielmehr stellt er die Dinge in ein eigenes System, in dem gespielt wird mit den Bedeutungen, dem Kontext, den Perspektiven, den Traditionen und den Erwartungen der Betrachter.

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Bernhard Fruehwirth
Creme