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Eröffnet wird das erste Berlin Photography Festival mit der zentralen, achtwöchigen Ausstellung im Martin-Gropius-Bau, Berlin unter dem Titel des Festivals After the Fact. Zahlreiche Galerien und Museen veranstalten während des Festivals ein Programm mit und über Fotografie.

After the Fact - Dokumente und andere Spuren der Realität

Genau in dem Augenblick, als die Digitaltechnik der Fotografie zu neuer Geltung verhalf und die visuelle Kultur ein weiteres Mal explodierte und sich wandelte, erlebte die Technik der Dokumentation im Rahmen des Mediums Fotografie und der zeitgenössischen Kunst eine bemerkenswerte Renaissance. Allerdings war diese scheinbare neue Affirmation des Dokuments kein blinder Glaube an eine vereinfachende Mimesis oder eine nostalgische »Rückkehr des Realen«. Es war vielmehr eine Bekräftigung der Komplexität und Kraft der bildlichen Darstellung und der Art und Weise, in der fotografische Medien Vision und Welt miteinander verbinden.

In der Auseinandersetzung mit den aktuellen Ausprägungen dokumentarischer und erzählerischer Praxis zu Beginn des neuen Jahrtausends, in denen Fakten und Fiktion kunstvoll miteinander verwoben sind, kühle Analyse mit fieberhafter Begeisterung kombiniert wird und Informationen enge Beziehungen mit der Libido und Begierden eingehen, verbindet After the Fact die Kraft der zeitgenössischen Fotografie mit den globalen Fragen und aktuellen Krisen unserer Zeit.

Ein zentraler Aspekt der heutigen dokumentarischen Praxis liegt in der Vielfalt der unterschiedlichen Kontexte, in denen sie operiert. Tatsächlich begegnet man dem Dokument oder der dokumentarischen Arbeit auf allen visuellen Feldern der zeitgenössischen Kultur: in der populären Kultur, in den Print- und Fernseh- und Rundfunkmedien, im Internet, in der Filmindustrie und in der aktuellen Kunstszene. In After the Fact stellen 30 Fotografen und Filmemacher fundamentale Fragen: wie ist Erkenntnis durch Fotografie möglich? Mit welchen Mitteln kann ein öffentlicher Diskurs heute fortgesetzt werden? Wo? Wie kann ein fotografischer Ausdruck neu konzipiert und reformiert werden innerhalb der heutigen Trägheit der globalen Medien?

Jan-Erik Lundström, Kurator der Ausstellung, Direktor des Museums Bildmuseet, Umea in Schweden

Mit freundlicher Unterstützung durch den Hauptstadtkulturfonds, die Bundeszentrale für politische Bildung, die Allianz-Kulturstiftung und weitere öffentliche und private Sponsoren

Pressetext

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Berlin Photography Festival 2005 "After the Fact"
zentrale Ausstellung im Martin Gropius Bau, Berlin

Eine Initiative von Leonie Baumann, Andreas Broeckmann, Henrik Göddeke, Andreas Müller-Pohle, Christoph Tannert, Michael Thoss, Alexander Tolnay
Kurator 2005: Jan-Erik Lundström

mit Fernando Alvin, Jessica Backhaus, Ursula Biemann / Angela Sanders, Carlos Capelan, Leif Claesson, Jiri David, Christoph Draeger, Lukas Einsele, Maria Elvira Escallon, Rula Halawani, Masaki Hirano, Verena Jaeckel, Anja Jensen, Guillaume Krick, Owen Logan, Susan Meiselas, Roman Ondák, Adrian Paci, Barbara Probst, Oliver Ressler, Sophie Ristelhueber, Joachim Schmid, Fazal Sheikh, Matthew Sleeth, Hannah Starkey, Bertien Van Manen, Jo Voets, Michael Wesely, Paola Yacoub & Michel Lasserre