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In Museen und Ausstellungshäusern arbeiten ganze Berufsstände an der Unberührtheit und Unveränderlichkeit der Kunst. Diese Verteidigung des Status quo stellt Benoît Goupy in seinen Werken auf den Kopf. Die gemeinhin unerwünschten Auswirkungen menschlicher Anwesenheit auf das Raumklima, die Berührung der Architektur im Hintergrund des Ausstellungsraumes, die Erkundung marginaler Schäden in der baulichen Umgebung sind Material und Medium in seiner Kunst.

In ihr verwandelt sich der passive Betrachter in einen aktiven Rechercheur und wird so zum Akteur im fragilen Gleichgewicht der ästhetischen Form. Goupy wird im Künstlerhaus zwei parallele Streifen aus Eis auf der Wand des Ausstellungsraums anbringen, die sich nur mühsam von der völlig weißen Mauerfläche unterscheiden lassen. Erst wenn das Publikum das vergängliche Material erspürt, ertastet und berührt, lassen Temperaturwechsel die Kunst an der Wand aufschimmern, bis sie sich durch den Prozess der Wahrnehmung allmählich zu verändern beginnt und so "die unsichtbaren physikalischen Kräfte" bewusst werden, "die uns in einen permanenten, aber unbewussten Dialog mit unserer Umgebung versetzen." (Benoît Goupy)

Die Ausstellung wird von Valeria Schulte-Fischedick präsentiert und bildet den Auftakt einer Ausstellungsreihe, zu der unter dem Motto “coup de foudre – auf den ersten Blick” verschiedene Kuratoren eingeladen werden, jeweils einen Künstler aus ihrem Blickfeld im Künstlerhaus Bethanien vorzustellen.

www.deiska.nl/goupy

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