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Ben Vautier gehörte zu den bestimmenden Figuren der Fluxusbewegung der späten sechziger und frühen siebziger Jahre und wurde seither nächst Joseph Beuys sicherlich zu einem der meistzitierten europäischen Künstler. Unter dem Titel "Zu viel Kunst" zeigt "Ben", wie er sich nennt, alte und neue Arbeiten aus der Zeit von 1958 bis heute, Installationen und Objekte, Aktionsdokumentationen, Schriftbilder, Graffiti und neue Malereien. Es ist die erste Museumseinzelausstellung des Franzosen in der Bundesrepublik.

Ben Vautier lässt sich nicht auf eine einzige künstlerische Richtung festlegen. Er ist Fluxus- und Konzeptkünstler und wird heute als Figurativer von den "Neuen Figurativen" des Nachbarlandes als einer ihrer Väter deklariert. Ben ist ein Klassiker und zugleich ein Wilder der modernen französischen Kunst. Der Klassiker Ben ist zur Zeit in der großen Übersichtsausstellung deutscher Kunst von 1945 bis heute in der Berliner Nationalgalerie vertreten. (Im Rahmen der europäischen Fluxusbewegung hatte Ben großen Einfluss insbesondere auch auf die deutschen Künstler.) Der Wilde Ben setzte sich u.a. vehement für Frankreichs junge Malergeneration ein, schuf für sie den Begriff "Figuration libre".

Die Ausstellung zeigt den einen wie den anderen Ben. Der Klassiker Ben hat eine Ausstellung gemacht, die nichts gemein hat mit klassischen Ausstellungen. Er hat die Räume umfunktioniert in einen Ideentresor, voll von Sentenzen, Bildern und Obsessionen, angebracht auf Spruchbändern und Gemüsekisten, auf Alltagströdel und Malerleinwand. Es sind Gedanken, Überzeugungen und Attitüden, die Ben teils ein ganzes Leben begleitet haben, teils in der letzten Zeit und teils auch spontan im Erlanger Ambiente entstanden sind.

In der Verbindung von Hehrem und Banalem deutet sich in dieser Ausstellung auch die Kunstauffassung Bens an, der mit seiner Person und seiner Arbeit angetreten ist, Kunst und Leben zu vereinen.

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Ben Vautier - Zu viel Kunst