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Im Frühjahr 2016 zeigt das Kunstforum in Wien erstmals in Österreich eine Retrospektive zum Werk Balthasar Klossowski de Rolas, genannt „Balthus“ – eine Ausstellung, die Balthus’ Werk von seiner ersten Auseinandersetzung mit dem Quattrocento über seine Arbeiten im Umkreis von Surrealismus und neuer Sachlichkeit zwischen Frankreich, dem deutschsprachigen Raum und Italien bis hin zu den Einflüssen und der Beschäftigung mit der Ostasiatischen Kunst in seinem späteren Werk verankern soll.

Balthus, der die Gegenständlichkeit nie in Frage gestellt hat, und der abseits der Entwicklung aller Avant Garden seinen eigenen Stil der „anderen Moderne“ gepflegt hat, soll in diesem Projekt anhand seiner wichtigsten Themen verstanden werden: die Landschaft, im Gegensatzpaar von Stadtlandschaft und pastoraler Natur, das Porträt zwischen klassischem Bildnis und Mehrfigurenbild, letztlich der weibliche Akt, wechselnd zwischen intimen Darstellungen der Toilette und komplexen Kompositionen im Interieur.

Innerhalb seiner durchgehend strukturierten und keinerlei expressive Elemente zulassenden Malerei gilt es die Balthus’ eigene geheimnisvolle, archaische und auch unheimliche Aura seiner Bilder zu erkunden, Bildwelten zu erforschen, die in ihren Gestalten die Phantasie unserer Kindheit hervorrufen – und auch einer gewissen Grausamkeit nicht entbehren.

Dieser Beurteilung Balthus’ als Künstler abseits der Normen spürt die Ausstellung des Kunstforums nach – Balthus, der mittels subtiler Nuancen eine erstarrte, unheimlich-hintergründige Harmonie herstellt, so wie er selber formuliert: "Ich habe immer das Bedürfnis das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen zu suchen; vorzuschlagen, nicht zu bestimmen, immer etwas Rätselhaftes in meinen Bildern zu belassen."

Diese Ausstellung ist eine Kooperation mit den Scuderie del Quirinale, Rom.

KuratorInnen: Evelyn Bensch, Cécile Debray, Matteo Lafranconi