artist / participant

press release only in german

Die Ausstellung bei Julius Werner Berlin zeigt eine Vielzahl von Arbeiten Antonius Höckelmanns, die dreißig Jahre künstlerische Tätigkeit umfassen (von 1960er bis 1980er Jahren). Der Künstler ist bekannt als einer der großen Nachkriegskünstler Deutschlands. Er ging, wie andere Künstler seiner Zeit, zwei ähnlichen Interessen nach: sowohl dem Praktizieren von Kunst und Sozialer Kritik - der Kunst Georg Baselitz’ verbunden – als auch einer auffallend individualistischen Annäherung an kunsthistorische Sachverhalte und Selbstentfaltung. Dieser Aspekt erzeugt eine kreative Spannung zwischen einem Diskurs, der auf das „Germanische“ in seiner Kunst gerichtet ist und der Besonderheit seiner Art und Weise, die ihn von seinen damals etablierteren Zeitgenossen marginalisiert.

Die Zeichnungen und Skulpturen, die innerhalb dieser bemerkenswerten Ausstellung zusammengebracht werden, laden zur Reflektion eines endlosen Dialoges ein, den der Künstler zwischen sich und der Natur führte. Wenn man die Natur in ihren konkreten Formen nicht erkennen kann, wird sie zu einer Materie, welche man zwar untersuchen kann, aber niemals in seiner ganzen Fülle. Der Künstler befand sich in einem fortwährenden Zustand des inneren Konflikts, der es ihm nicht erlaubte, weder zur Ruhe noch zu einer Lösung zu kommen. Möglicherweise ist dies einer der beunruhigendsten Aspekte seiner Kunst: die Zeichnungen sowie die Skulpturen gleichermaßen präsentieren in einem dynamischen, dennoch quälenden Prozess des Neudefinierens amorphe Wesen und verdrehte Körper. Das Ausbleiben einer thematischen Hierarchie und eine überwältigende organische Kohärenz verbinden alle Werke der Ausstellung.

Antonius Höckelmann begann seine künstlerische Laufbahn mit dem Bearbeiten von Holz, später studierte er Malerei unter Hans Hartung in Berlin. Allerdings übernahm er nicht die minimalistische Eleganz seines Meisters, welche möglicherweise weniger scharf und drastisch die Distanz zu seiner Generation nahm, die von der alles dominierenden amerikanischen Kunst dieser Zeit beeinflusst wurde. Als er seine Kunst einst beschrieb berief er sich auf die Bezeichnung „Träume“. Ohne Surrealist gewesen zu sein, gelangen ihm dennoch traumhafte Arbeiten: niemals beschwörte er imaginäre Situationen herauf, allerdings funktionieren die Werke vorrangig als Traum, decken unheimliche Realitäten auf und fordern damit den Betrachter heraus.

Antonius Höckelmann wurde 1937 in Oelde geboren und starb im Jahr 2000 in Köln.

only in german

Antonius Höckelmann