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Anita Di Bianco, geboren 1970 in New York, lebt und arbeitet in New York.Di Biancos künstlerisches Werk ist maßgeblich von der Literatur beeinflusst und verfolgt Strategien der Neubearbeitung, Re-Inszenierung oder Neu-Erzählung bekannter Autoren und literarischer Werke sowie literarischer und filmischer Figuren. Auf diese Weise entwirft sie eine Art Remake des Originalstoffs, mit dem sie verborgene Strukturen sichtbar macht und andere Lesarten ermöglicht.

In ihrer Ausstellung Der Versteller präsentiert Anita Di Bianco zwei neue Filme: Du Rêve et des Drogues/Dreaming and Drugs (Video 24 min.) zeigt in Form einer filmischen Inszenierung Auszüge aus einem 1980 mit der französischen Schriftstellerin Marguerite Yourcenar geführten Interview. Ein junger Schauspierler interpretiert auf ganz individuelle Weise Yourcenars damalige Anmerkungen zur ästhetischen Struktur von Träumen, der Verbindung zwischen Geschichte und Imagination und der fortdauernden Beziehung zwischen dem Bewusstsein des Autors und der von ihm geschaffenen Personen neu erzählt.

Der 16 mm-Film Ballad in Plain D ergänzt diese Ausführungen, indem er Kommentare des 2001 verstorbenen deutschen Schriftstellers W.G. Sebald zum Werk Nabokovs und Kafkas aufnimmt. Ballad in Plain D transferiert die Beobachtungen Sebalds, die von der Gegenwart der Geschichte geprägt sind, in eine moderne Version von “Geisterstadt”: als Set diente Anita Di Bianco die Kulisse der “Cité Administrative” in Brüssel.

Im Zentrum beider Arbeiten steht die Erfahrung von Entfremdung und Entwurzelung, die verglichen wird mit einer geisterhaften Existenz zwischen verschiedenen, jedoch in Verbindung stehenden Welten und Zeiten, die einander gegenseitig beeinflussen und befruchten.

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Anita Di Bianco
Der Versteller