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Wir freuen uns, neue Projekte von Julian Charrière (1987), Andreas Greiner (1979) und Julius von Bismarck (*1983) in Arnsberg zeigen zu können. Die Künstler produzieren neue Arbeiten vor Ort, die im Kunstverein, im Lichthaus, sowie auf dem Neumarkt zu sehen sind. Die Verkettung der Positionen basiert auf gemeinsamen Interessen für Natur, Physik und Technik, die sie zu diversen prozessorientierten Werken und Experimenten anregen. Durch die zeitgleiche Präsentation der drei Künstler wird eine künstlerische Gattung sichtbar, die auf der Auseinandersetzung von Mensch und Natur beruht. Daraus entstehen Aktionen, Performances, Skulpturen und Erfindungen jeder Art, die mit Ideen und Humor ungewöhnliche Szenarien aufstellen.

"Die Welt ist mittelgroß" behauptet Julian Charrière in seiner Einzelausstellung im Kunstverein Arnsberg, wo sich u.a. Teile aus 195 Ländern der Welt zusammenfinden. Die Ausstellung bringt uns zu fernen Orten und sehnsuchtsvollen Landschaften mit aktuellen Arbeiten aus den Alpen und Arnsberg bis Addis Abeba. Charrières poetischer Blick sucht die Freiheit und die Weite in oft epischen Dimensionen, die an Land Art und Romantik anknüpft und den Künstler in sureale Situationen versetzt. Für den jungen Schweizer Künstler sind "Werke auch als Prozesse zu begreifen, die von ihrer Umgebung stets neu erzeugt werden. Erst wenn die gewohnten Bezugspunkte fehlen, verschwimmen die Verhältnisse" (Charrière).

Julius von Bismarck stellt auf dem Neumarkt seine neue Arbeit "History Apparatus" (2014) vor. Wir finden im Zentrum des Platzes den großen Baumstumpf einer hunderte Jahre alten Eiche. Als Symbol der Dauerhaftigkeit und Erhabenheit, als historischer Angelpunkt für Stadt und Gemeinde, sowie als Schutz- und Zufluchtsort ist dieser alte Baum jetzt weg. Der gefällte Baum wird noch in der Vorstellung des Betrachters erkennbar, da der Stumpf von einem stattlichen Baum zeugt. Ist die Stadt um diesen Baum herum gewachsen und hat ihn nun verloren? Der Künstler interessiert sich für die Beziehung zwischen Realitätskonstruktion und Naturwahrnehmung. Der Baumstumpf von Bismarck wird als Hinterbliebener einer fiktiven Wirklichkeit posthum in die Geschichte von Arnsberg hinein geschrieben.

"Spring forward fall back" ist ein Ausdruck und Wortspiel aus dem Englischen, auf das sich der Künstler Andreas Greiner im Lichthaus Arnsberg bezieht. Zum blühenden Frühling entwickelt er ein Projekt gemeinsam mit den Pflanzen und Insekten rund um das Lichthaus. Frühlingsgefühle und Fortpflanzung sind nur einige der Aspekte der Ausstellung im Lichthaus, das Greiner für eine Woche bewohnen wird. Sein Bett kann das bislang von Menschen unbewohnte Lichthaus zwar nicht beleben, da es bereits von zahlreichen Insektenarten bewohnt wird. Vielmehr möchte er damit den Ureinwohnern die Bühne überlassen. Die Ausstellung im Lichthaus wird vom Kulturbüro der Stadt Arnsberg in Kooperation mit dem Kunstverein Arnsberg organisiert.

Greiner, Bismarck und Charrière sind Absolventen des Instituts für Raumexperimente an der Universität der Künste in Berlin. In Arnsberg kennen wir die Künstler aus der Ausstellungsreihe "Public Abstraction Private Construction" und von den Projekten "Entladung (Arnsberg)" von Andreas Greiner und Fabian Knecht (2013), "Some Pigeons are more equal than others" von Julian Charrière und Julius von Bismark (2013) und "Dominions (Arnsberg/Neheim/Hüsten)" von Julian Charrière und Andres Greiner (2012).

Eröffnungen am Freitag, 11. April 2014, 19 Uhr

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Andreas Greiner. spring forward fall back
Lichthaus Arnsberg
Julian Charrière. Die Welt ist mittelgroß
Kunstverein Arnsberg
Julius von Bismarck. History Apparatus
Neumarkt Arnsberg

Künstler:
Andreas Greiner, Julian Charriere, Julius von Bismarck