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Zur Art Cologne präsentieren wir mit Alexandra Bircken (geb. 1967) eine außergewöhnliche Kölner Künstlerin, die zurzeit international Aufmerksamkeit erfährt. Als ehemalige Atelierstipendiatin (2004– 2008) begleitet der Kölnische Kunstverein Alexandra Bircken seit Beginn ihrer künstlerischen Arbeit. Alexandra Bircken hat in den letzten Jahren eine eigenwillige skulpturale Sprache entwickelt, die ein großes Materialverständnis und eine Sensibilität im Umgang mit natürlichen und künstlichen Stoffen verrät. In ihrer Einzelausstellung Blondie entwickelt sie aus Seilen, Vintage-Kleidungsstücken, Holz, Beton, Gebrauchsgegenständen, Haaren und Wolle freistehende Skulpturen, hängende Objekte und Wandarbeiten, in denen das Moment der Transformation eines funktionalen Gegenstandes in ein ästhetisches Objekt oder in einen narrativen Mikrokosmos zentral ist.

2004 hat Alexandra Bircken, die zunächst als Modedesignerin tätig war, begonnen künstlerisch zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt entwickelten sich ihre Schmuck- und Kleidungsstücke zunehmend zu abwegigen, völlig eigenständigen Gebilden und räumlichen Anordnungen. Sie entzogen sich nicht nur jeglicher geschlechtsspezifischen Zuordnung, sondern auch jedem möglichen Gebrauch. Um die Möglichkeiten der künstlichen Inszenierung und des modischen Rollenspiels wissend, scheint Birckens Rückgriff auf Materialien wie Wolle, Äste und Steine, denen der Geruch des Authentischen anhaftet, zunächst wie ein Fauxpas. Über diese Bewertung setzt sie sich hinweg. Stattdessen zielt sie auf die Psychologie des Zusammenspiels und der Konfrontation unterschiedlichster Materialien, aus denen sich zahlreiche Bezüge zu unserem popkulturell überkodierten Alltag ergeben.

Mit dieser Arbeitsweise gehört Alexandra Bircken zu einer Generation jüngerer Künstlerinnen, die sehr bewusst eine formale künstlerische Arbeitsweise wählen. In ihren Einzelausstellungen im Stedelijk Museum CS in Amsterdam und in der Ursula Blickle Stiftung in Kraichtal (beide 2008), konnte man die Konsequenz, mit der sie bestimmte formale Problemstellungen durchexerziert und stetig weiterentwickelt, beobachten. Weitere Einzelausstellungen hatte Bircken bei BQ in Berlin (2009, 2006 und 2004), bei der Gladstone Gallery in New York (2007) und Herald Street in London (2009, 2005). In Gruppenausstellungen war sie u. a. im Kunstverein Freiburg, in der Barbican Art Gallery, London (2008), im New Museum, New York (2007) und bei White Columns, New York (2005) beteiligt. Zur Ausstellung von Alexandra Bircken wird eine Sonderedition präsentiert.

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Alexandra Bircken, Blondie
In der Reihe Antenne Köln