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Der aus Uruguay stammende und in New York lebende Künstler, Alejandro Cesarco (*1975), knüpft in seiner Arbeit an die Traditionen der Konzeptkunst an. In seiner Kunstproduktion finden sich thematische Bezüge zur Populärkultur, Kunstgeschichte und Literatur, die entsprechend der Idee in ein adäquates Medium umgesetzt werden.

»Scrabble« zeigt die Videodokumentation einer Spielpartie des Künstlers mit drei Freunden, welche auf einem Drehbuch basiert. Eine feste Kameraeinstellung zeigt das Spielbrett und die festgelegten Spielzüge, die das persönliche Referenzsystem des Künstlers offen legen. Mit jedem Zug verdichtet sich nun das Namensgeflecht – und erhält dadurch einen beinahe skulpturalen Charakter. Durch diesen Prozess verlieren sich die Spuren der Namen, sie werden ihrer Einzigartigkeit beraubt und durch das Ineinandergreifen zu etwas anderem. So entsteht ein lesbares Netz der Einflüsse, welches als Ganzes betrachtet wiederum als ein Porträt verstanden werden kann.

Obwohl »Scrabble« keine narrative Linie vorweist, in dem Sinne, dass die Reihenfolge der Namen durch ein Zeitgefühl oder eine Hierarchie bestimmt sind, so ereignet sich doch ein Geheimnis, eine Erwartung und eine Vorhersage im Akt des Spielens. Welcher Name wird als nächstes folgen? Kenne ich diese Referenz? In welchem Bezug steht dieser Name zu dem vorherigen? Kann ich erraten welcher Name die Konstruktion des sehr persönlichen Kanons vorantreiben wird? Wer beschreibt eigentlich diese Ansammlung an Referenzen?

Text: Ellen Blumenstein

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Alejandro Cesarco
SCRABBLE
Auf Einladung von Ellen Blumenstein (Freie Kuratorin, Berlin)