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Ausgehend von der Feststellung, dass die den Dingen zugrunde liegende Konstrukte und Strukturen meist im Verborgenen bleiben und für den Betrachter stets nur das oben Liegende sichtbar ist, unternimmt es Tezuka in zeitraubender Handarbeit und mittels ausgefeilter Techniken, verborgene Strukturen frei zu legen – ein Prozess, den die Künstlerin auch metaphorisch im Hinblick auf unser Verständnis von der Welt begreift. So knüpft und löst sie beispielsweise Stoffe auf, legt deren Webstrukturen offen und verwandelt Undurchsichtiges in Transparenz. Ghost – Suspended Organs präsentiert großformatige neue Arbeiten der Künstlerin. Für eines der Werke hat sie beispielsweise handelsüblichen Webstoff bearbeitet: Faden für Faden zog sie aus den meterlangen Stoffbahnen die Schussfäden, Kettfäden oder Fäden einer bestimmten Farbe heraus, bis diese sich am Boden zu einem Berg anhäuften; in einem weiteren Werk erzeugte sie mithilfe der isolierten Fäden in einem mit transparentem Stoff bespannten Stickrahmen eine neue Arbeit, die ihrerseits das Innerste nach außen holt: sie zeigt abstrahierte, in Stickerei umgesetzte Darstellungen missgebildeter und deformierter Organe des menschlichen Körpers. Das Interesse der Künstlerin gilt dem Prozess des De- und Rekonstruierens und dem Aufbrechen gängiger Erzählstrukturen zur Findung einer neuen Blickweise auf das Wesen der Zeit und ihr inherente Prozesse der Verwandlung.

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Aiko Tezuka
Ghost – Suspended Organs