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Mit der kommenden Ausstellung MEN OH MEN bietet die Galerie Rüdiger Schöttle einen einzigartigen Einblick in das Schaffen der in New York lebenden Künstlerin Agathe Snow. Skulpturen und Collagen zeigen exemplarisch, wie Sie mit Ihren Arbeiten Welten kreiert, die sowohl von apokalyptischem Verderben als auch von dem festen Glauben an den Wandel der Gemeinschaft durchzogen sind. Ausgangspunkt dieser Ausstellung ist die Untersuchung, wie unsere Erinnerungen und Gefühle von einer multimedialen Welt beeinflusst werden. So handelt MEN OH MEN von den Männern, die für Ihr bisheriges Leben prägend waren. Sieben Hängeskulpturen, Stillleben aus gefunden und teilweise weiterverarbeiteten Objekten und Materialien symbolisieren ihre ehemaligen Geliebten. Zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, den 31. März 2011, wird die Künstlerin selbst zwischen 19:00 und 21:00 Uhr eine Skype-Performance live aus New York zeigen. Agathe Snow wurde 1976 in Korsika geboren und lebt seit Mitte der 80er Jahre in New York. Sie arbeitet in den verschiedensten Techniken und Materialien, wie Collagen, Skulpturen, Installationen, Video und Text. Überdies ist sie für Ihre Performances bekannt, wie etwa den „Guerilla“ Dinners Feed the Troops (2003 – 2006) oder Ihre Tanzmarathons der Stamina-Serie, die 2005 begannen und 2008, im Rahmen Ihrer Teilnahmen an der Whitney Biennial Ihren Höhepunkt erreichten. 2009 hatte Agathe Snow ihre erste große Europäische Einzelausstellung im Jeu de Paum, Paris . 2010 wurde Ihre Installation Master Bait Me im New Museum, New York ausgestellt. Ihre erste große Deutsche Einzelpräsentation All Access World ist noch bis zum 30. März 2011 im Deutsche Guggenheim Berlin zu sehen.

Im Showroom im Erdgeschoss zeigt die Galerie Rüdiger Schöttle Arbeiten des Kanadiers Rodney Graham ( 1949) und des Engländers Liam Gillick ( 1964). Rodney Graham, der seit Mitte der 1980er Jahre mit der Galerie Rüdiger Schöttle verbunden ist, ist ein überaus vielseitiger Künstler. Er arbeitet mit den verschiedensten Techniken und Medien, ob Zeichnung, Malerei, Collage, Skulptur, Fotografie, Video oder gar Musikkompositionen, um auf originelle, oft auch auf witzig-ironische Weise banale wie intellektuelle Themen künstlerisch umzusetzen. In seinen eigenen Worten beschreibt er die hier im Raum frei aufgestellte kinetische Skulptur „Mini Rotary Psycho Opticon“ wie folgt: „Die Arbeit ist eine Art Readymade – die Nachbildung einer 3 Meter hohen, 4 Meter breiten und 60 Zentimeter tiefen, freistehenden Kinetik-Op-Art-Plastik, die als mechanisierter Hintergrund für eine belgische TV-Show der frühen Siebziger diente, in der die Gruppe Black Sabbath ihren Song 'Paranoid' vortrug. Diesen Apparat werde ich als Hintergrund für den Auftritt meiner Gruppe in New York benutzen, und vielleicht auch in Glasgow und London, und ich habe auch vor, einen Video mit der Plastik zu drehen. Die Arbeit besteht aus einer großen, sich drehenden Scheibe, die hinter einer Wand steht, in die fünf Löcher geschnitten sind. Diese große Scheibe ist wiederum mit fünf kleineren Scheiben bestückt, die je mit einem Schwarzweiß-Op-Art-Muster dekoriert sind und beim Drehen der großen Scheibe durch die fünf Löcher sichtbar werden, wobei eine einfache 'optisch-psychedelische' Wirkung erzielt wird. Den Apparat lasse ich so gestalten, daß er von einem Radfahrer angetrieben werden kann, der hinter dem Apparat unsichtbar bleibt. Die Arbeit wird hochwertig ausgeführt sein und ist für eine interaktive Verwendung gedacht. In einer Ausstellungssituation werden die Besucher die Maschine selber bedienen können.“ An der Wand entlang zieht sich in silbernem Edelstahlbuchstaben der Schriftzug „Their Faces Whitening into a Stonelike Torpor“ (frei übersetzt: Ihre Gesichtszüge erstarren in einem steinähnlichen Torpor), ein verkürztes Zitat aus dem Buch “Das Kapital” von Karl Marx. Wie Rodney Graham hält auch Liam Gillick an keinem bestimmten Genre fest und zeichnet sich durch übergroße gestalterische Vielfalt aus: Skulpturen, Objekte und Installationen aus Aluminium, Spanplatten und buntem Plexiglas, grafische Textarbeiten wie die hier gezeigte, Wandbemalungen, aber auch literarische und musikalische Arbeiten gehören zu seinem Werk. Seit den späten 1980er Jahren entwickelt er Ideen der konzeptuellen Kunst weiter und lässt von seinem Ansatz her minimalistische Referenzen erkennen, die auf Künstler wie Donald Judd, Barnett Newman oder Piet Mondrian verweisen. In der jüngsten Vergangenheit hat Liam Gillick2009 den Deutschen Pavillon bei der 53. Biennale in Venedig gestaltet und wurde 2010 von der Bundeskunsthalle Bonn in einer umfangreichen Einzelausstellung gewürdigt.

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Agathe Snow
MEN OH MEN

Showroom: Rodney Graham, Liam Gillick