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Die Sammlung Hermann-Josef Bunte verbindet Westfalen mit Süddeutschland. Im Zentrum des Spannungsbogens vom westfälischen Expressionismus zur Stuttgarter Avantgarde um Adolf Hölzel steht der gebürtige Bielefelder Hermann Stenner. Nicht nur zahlenmäßig bildet sein Werk den Kern der Sammlung Bunte, die sich vorrangig dem Erhalt und der Erforschung des Œuvres widmet und inzwischen zur größten Privatsammlung zum Werk Hermann Stenners geworden ist. Für den westfälischen Ursprung stehen neben Peter August Böckstiegel Künstler wie Hermann Freudenau, Ernst Sagewka oder Victor Tuxhorn, die jene spezifische „Bielefelder Moderne“ bilden, die mit der Gründung der durchaus modern ausgerichteten Handwerker- und Kunstgewerbeschule seit 1907 in der Stadt entstand und auch für den jungen Hermann Stenner den ersten künstlerischen Nährboden schuf. In nur fünf Schaffensjahren, bis zu seinem Kriegstod im Dezember 1914 an der Ostfront in Russland, im Alter von nur 23 Jahren, erreichte Stenners Werk eine herausragende künstlerische Reife. “Er wäre einer der besten Maler Deutschlands geworden“, schrieb der Studienfreund Willi Baumeister noch 1950 rückblickend an die Familie.

Hundert Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs erinnert die Kunsthalle Bielefeld damit auch an die im Krieg umgekommenen Künstler wie August Macke († 1914), Franz Marc († 1916), Franz Nölken († 1918), Hermann Stemmler († 1918), Hermann Stenner († 1914) und Josef Alfons Wirth († 1916).

Die Ausstellung hat einen Umfang von über 250 Werken aller Gattungen: Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafik. Sie ist für beide Ausstellungsetagen der Kunsthalle Bielefeld konzipiert. Ein umfangreicher Katalog mit Texten von u. a. Jutta Hülsewig-Johnen, Alexander Klee und Uwe M. Schneede ist im Kerber Verlag erschienen (Museumspreis 29 Euro, im Handel und im Versand 39,95 Euro). Bestellbar in unserem Shop.

Die Ausstellung wird von der Kulturstiftung pro Bielefeld gefördert.